Finanzen

Griechen: Steuerfahnder finden Ferrari beim „Bauern", der keine Steuern zahlt

Im griechischen Dorf Arma sollen neun Einwohner Steuern im Umfang von bis zu 10 Millionen Euro hinterzogen haben. Eine Frau fälschte Rechnungen im Wert von mehr als vier Millionen Euro. Selbst die EU muss sich eingestehen, dass sie mit ihren Reformbemühungen gescheitert ist.
18.12.2012 16:20
Lesezeit: 1 min

Neben der so genannten Lagarde-Liste, die viele griechische Politiker beinhalten soll, denen Steuerbetrug vorgeworfen wird (hier), lassen es sich aber auch einige nicht in der Politik tätige Griechen nicht nehmen, den Fiskus zu umgehen. In dem griechischen Dorf Arma in der Nähe von Theben sind die Steuerfahnder nun auf Steuerhinterziehungen im großen Umfang gestoßen. Zu ihrem Erstaunen fahren die meisten Bewohner des Dorfes Luxuswagen wie Ferrarri und Porsche Cayenne. Von dem sozialen Abstieg, mit dem viele Griechen derzeit konfrontiert sind, ist hier nichts zu spüren.

Neun Bewohner des Dorfes werden verdächtigt, massiv Steuern hinterzogen zu haben. Einer der Verdächtigen soll beispielsweise eine Million Euro am Fiskus vorbeigeschoben haben, indem er für die Waren, die er verkaufte keine Mehrwertsteuer abgeführt hatte, berichtet der GreekReporter. Ein anderer Bewohner legte gefälschte Rechnungen im Wert von 2,5 Millionen Euro. Eine Bäuerin, so die Steuerfahnder, hatte sogar 100 Rechnungen im Wert von 4,1 Millionen Euro gefälscht. Insgesamt sollen die neun Verdächtigen Steuern im Wert von 9 bis 10 Millionen Euro hinterzogen haben.

In ihrem letzten veröffentlichten Quartalsbericht räumte auch die EU-Kommission das Scheitern der Steuerreform ein. Nur 983 Millionen Euro, also knapp die Hälfte, dessen, was mit der Troika vereinbart wurde, konnten die griechischen Steuerbehörden bisher eintreiben. Nicht einmal ein Drittel der zugesicherten Sonderprüfungen bei vermögenden Privatleuten wurden von den Steuerbehörden bislang durchgeführt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schweizer Infrastrukturexperte: "Deutschland war lange der Wirtschaftsmotor Europas – das muss wieder so sein"
23.02.2025

Deutschland kämpft mit maroden Brücken, Straßen, Schienen, Strom- und Kommunikationsnetzen. Der Schweizer Infrastrukturexperte Alexander...

DWN
Politik
Politik Wahlrecht 2025: Kleinerer Bundestag, größere Auswirkungen – Das ändert sich für Wähler und Parteien
23.02.2025

Am Wahltag selbst werden die meisten Wählerinnen und Wähler keinen Unterschied bemerken. Doch hinter den Kulissen verändert sich...

DWN
Finanzen
Finanzen ROI: Return on Investment und warum eine hohe Kapitalrendite wichtig ist
23.02.2025

Eine hohe Kapitalrendite entscheidet über den finanziellen Erfolg von Unternehmen und Investoren. Erfahren Sie, warum sie so wichtig ist...

DWN
Finanzen
Finanzen BlackRock: Die unsichtbare Macht eines Finanzgiganten
23.02.2025

BlackRock ist der weltweit größte Vermögensverwalter – doch wie groß ist sein Einfluss wirklich? Buchautor Werner Rügemer erklärt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft in der Krise – Welche Pläne haben die Parteien für Deutschland?
23.02.2025

Deutschland steckt in der Wirtschaftskrise – und die Bundestagswahl steht bevor. Wie wollen die Parteien Wachstum fördern, Steuern...

DWN
Politik
Politik Bundeswehr verstärkt Heimatschutz – neue Truppe startet im März
23.02.2025

Die Bundeswehr richtet ihre Verteidigung neu aus: Mit der Heimatschutzdivision will sie kritische Infrastruktur schützen und auf mögliche...

DWN
Politik
Politik Wahlkampf 2025: CDU/CSU zwischen Neustart und Tabubruch
23.02.2025

CDU und CSU setzen auf Steuererleichterungen, das Ende des Bürgergeldes und eine härtere Migrationspolitik. Doch wie realistisch sind die...

DWN
Politik
Politik Wie wähle ich bei der Bundestagswahl? Deutschland verweigert wahlberechtigten Auslandsdeutschen ihre Stimme abzugeben
22.02.2025

Mehrere Auslandsdeutsche berichten, zu spät oder bislang noch gar keine Wahlunterlagen erhalten zu haben. Nun drohen die Stimmen dieser...