Finanzen

USA droht Staatspleite: Obama bricht Weihnachts-Urlaub ab

Lesezeit: 1 min
27.12.2012 02:03
In den USA spitzt sich die Budgetkrise zu: Finanzminister Geithner kündigte „außergewöhnliche Maßnahmen“ an, um kurzfristig Geld in die Staatskassen zu bekommen. Präsident Obama hat seinen Weihnachtsurlaub auf Hawaii abgebrochen. Die Regierung versucht, zwei Monate Zeit zu gewinnen, um eine Staatspleite zu verhindern.
USA droht Staatspleite: Obama bricht Weihnachts-Urlaub ab

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Militär  
USA  

Die USA stehen vor dem Sturz über das „fiscal cliff“: Weil es bisher keine Einigung zwischen Republikanern und Demokraten über die Lösung des aus den Fugen geratenen Haushalts-Defizits gibt, kündigte Finanzminister Timothy Geithner „außergewöhnliche Maßnahmen“ an, um die Staatspleite zu verhindern. Per Gesetz kann die US-Regierung die aktuelle Verschuldungsgrenze zum 31. Dezember 2012 nicht mehr überschreiten. Daher will Geithner kurzfristig Geld aus verschiedenen Kanälen in die leeren Kassen in Washington spülen: So werden Millionen Amerikaner eine deutlich höhere Steuervorschreibung für 2012 erhalten. Die Ausgaben werden an bestimmten Stellen automatisch gekappt. In der Rüstungsindustrie und im Sozialbereich wird es zu Einschnitten gekommen. Auch die Kommunen und Staaten werden weniger Geld aus Washington erhalten.

Darüber hinaus kündigte Geithner den Griff in die staatlichen Penisonskassen an: Man werde sich von ihnen Geld leihen, welches man nach der Einigung über eine dauerhafte Defizit-Regelung wieder zurückzuzahlen gedenke.

Geithner hofft, auf diesem Weg Zeit zu gewinnen: Bis Februar sollten 200 Milliarden Dollar zusätzlich den Haushalt entlasten. Bis dahin hofft die Obama-Administration, mit den Republikanern eine Lösung für dauerhafte Steuererhöhungen und Ausgabensenkungen zu erreichen. Kurz vor Weihnachten waren die Verhandlungen gescheitert, nachdem eine Palastrevolte bei den Republikanern deren Verhandlungsführer John Boehner alle Optionen aus der Hand geschlagen hatte.

Präsident Barack Obama hat seinen Weihnachtsurlaub in Hawaii abgebrochen und wird am Donnerstag in Washington erwartet. Obama hat offenkundig ebenso wenig ein Konzept wie die Republikaner. Er sagte vor seinem Abflug aus Hawaii, er hoffe immer noch auf eine Einigung. Aber von republikanischer Seite war am Mittwoch zu hören, dass noch keinerlei Gespräche in dieser Woche anberaumt seien. Die Washington Post berichtet, dass die Republikaner immer noch völlig zerstritten seien und keinerlei Linie zu erkennen sei, wie ein Kompromiss aussehen könnte.

Beobachter fürchten, dass die Kombination aus Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen die USA erneut in eine Rezession schicken könnten.


Mehr zum Thema:  

DWN
Technologie
Technologie Wie ehemalige IT-Nerds der russischen Suchmaschine Yandex den KI-Markt Europas aufmischen
14.01.2025

Russische IT-Nerds bauen in Amsterdam das KI-Unternehmen Nebius auf. Informatiker um den Yandex-Suchmaschinen-Gründer Arkadi Wolosch...

DWN
Finanzen
Finanzen Bafin-Kontenvergleich: Alle Girokonten in Deutschland im Überblick
14.01.2025

Die Finanzaufsicht Bafin bringt Transparenz in den Kontomarkt: Mit dem neuen Bafin Kontenvergleich können Verbraucher alle Girokonten in...

DWN
Politik
Politik Russischer Außenminister Lawrow: "USA wollen nach Nord-Stream Gaspipeline TurkStream zerstören"
14.01.2025

Russlands Außenminister Lawrow beschuldigt die USA, mit ukrainischen Drohnenangriffen die Gasleitung TurkStream lahmlegen zu wollen....

DWN
Politik
Politik CDU-Heizungsgesetz: Wie die Union das Heizungsgesetz abschaffen will - und warum das schlecht wäre
14.01.2025

Das Habecksche Heizungsgesetz, offiziell Gebäudeenergiegesetz (GEG), gilt seit Januar 2024. Die CDU plant, das GEG bei einer möglichen...

DWN
Politik
Politik Weitere Ukraine-Hilfe? Pistorius zu Besuch in Kiew spricht sich dafür aus
14.01.2025

Ukraine-Hilfe 2025: Verteidigungsminister Boris Pistorius bleibt optimistisch, was die Fortsetzung der Unterstützung für die Ukraine...

DWN
Politik
Politik NATO-Gipfel: Schutz für Ostsee-Infrastruktur geplant
14.01.2025

Nato schützt sich künftig besser vor Sabotageakten gegen wichtige Infrastruktur wie Kabel und Pipelines. Deutschland steuert mit...

DWN
Panorama
Panorama Stasi-Akten sichern: Der historische Moment der Besetzung der Stasi-Zentrale
14.01.2025

Am 15. Januar 1990 stürmte das Volk die Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg und sicherte wertvolle Stasi-Akten für die spätere...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW verkauft weniger Autos in China
14.01.2025

VW verkauft weniger Autos. Sorgen bereitet dem Konzern vor allem der wichtige Absatzmarkt China. Sinkende Zahlen bei E-Autos und die...