Finanzen

Folge der Krise: Spanier sparen bei den Lebensmitteln

Auch im Jahr 2012 sind in Spanien die Umsätze in der Lebensmittelindustrie weiter deutlich gesunken. Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage, steht den Bürgern weniger Geld zur Verfügung. Daher müssen Lebensmittel in geringeren Mengen kaufen oder auf billigere Produkte ausweichen.
08.01.2013 01:53
Lesezeit: 1 min

Aktuell

Türkische Menschenhändler profitieren von EU-Regulierungen

Die spanischen Haushalte sparen beim Einkaufen von Lebensmitteln, berichtet El Pais. Familien weichen nicht nur von Olivenöl auf billigere Öle zum Kochen aus, sondern sie kürzen auch insgesamt bei der Menge an Öl. Und auf einige Waren verzichten sie sogar ganz, etwa auf Wein. Zahlen des Ministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt zeigten, dass die Ausgaben für Lebensmittel in den vergangenen Monaten deutlich gefallen sind. Allein im Oktober fielen die Verkäufe von Olivenöl um 15,7 Prozent und von Wein um 9,4 Prozent.

„Das Durchschnittseinkommen fiel [2012], vor allem nach dem Sommer, als die Daten zur wirtschaftlichen Lage sich verschlechterten und nachdem die Erhöhung der Mehrwertsteuer im September einsetzte“, erklärt Javier Vello von Pricewaterhouse Coopers (PwC). Spanien hat die höchste Arbeitslosenquote in Europa. Auch das von der EU-Kommission ermittelte Verbrauchervertrauen verharrt auf niedrigem Niveau.

Dass die Spanier beim Einkaufen sparen, hat Auswirkungen auf die ganze Lebensmittelbranche. Bereits 2011 waren hier die Umsätze um 1,3 Prozent gefallen. Und für das Jahr 2012 erwartet Horacio González, Chef des Verbandes der Lebensmittelindustrie, einen ähnlich hohen Rückgang. „Die Unternehmen sind sich einig darüber, dass der Sommer gut war, doch haben sie zum Jahresende einen Rückgang verzeichnet“, sagte González.

Doch Javier Vello von PwC sieht auch einen anderen Aspekt: „Man muss bedenken, dass Spanien eines der Länder ist, wo eine Menge Lebensmittel weggeworfen werden, und die wirtschaftlichen Probleme ändern dies“. Doch die Probleme im Land werden sich 2013 noch deutlich verschärfen. Die Arbeitslosigkeit wird noch einmal drastisch steigen, so eine Studie von Ernst & Young (mehr hier). Und außerdem droht Spanien ein Staatsbankrott, falls das Land dieses Jahr nicht genügend Abnehmer für Staatsanleihen in Höhe von 200 Milliarden Euro findet (mehr hier).

Weitere Themen

Jetzt offiziell: Es gibt keine globale Erderwärmung

Süß-saures Ende: Chinesen verlassen Italien wegen Krise

Angelsächsisches Schulsystem: Lehrer gehen, Banker übernehmen den Unterricht

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Apple-Aktie rutscht ab: Jefferies-Analyst senkt Kursziel – jetzt Apple-Aktie kaufen?
21.01.2025

Die Apple-Aktie steht am Dienstag mächtig unter Druck. Ein skeptischer Analystenkommentar sowie schwächere Verkaufszahlen in China sorgen...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienmarkt-Entwicklung 2025: Stimmung hellt sich auf, welche Segmente sind die Favoriten?
21.01.2025

Nachdem das Transaktionsvolumen auf dem Immobilienmarkt für zwei Jahre deutlich zurückgegangen war, hat er sich vergangenes Jahr...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Steigende Sozialabgaben pushen Schwarzarbeit: Handwerk wird unbezahlbar
21.01.2025

Steigende Sozialabgaben sorgen für steigende Preise: Das Handwerk fordert jetzt eine Sozialabgabenbremse, sonst werden Handwerksarbeiten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft IfW Kiel zur Trump-Präsidentschaft: "Zeiten der immer schnelleren Globalisierung vorbei"
21.01.2025

Für die deutsche Wirtschaft ist die Präsidentschaft von Donald Trump laut dem Wirtschaftsinstitut IfW Kiel mit erheblichen Unsicherheiten...

DWN
Politik
Politik Gericht bestätigt: Sächsische AfD darf als rechtsextrem bezeichnet werden
21.01.2025

Der sächsische Landesverband der AfD hatte 2023 gegen die Einschätzung des Verfassungsschutzes Beschwerde eingelegt, die Partei als...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis und Ölpreis: Trumps zweite Amtszeit könnte turbulent für den Rohstoffmarkt werden
21.01.2025

Donald Trump ist zum zweiten Mal US-Präsident – turbulente Zeiten scheinen sicher. Unmittelbare Auswirkungen kommen auf den...

DWN
Panorama
Panorama Macht Elon Musk hier den Hitlergruß? Wirbel um Video im Netz
21.01.2025

Bei einer Parade zu Trumps Amtseinführung reckt Elon Musk den ausgestreckten Arm zum Publikum. Viele wollen darin einen Hitlergruß...

DWN
Politik
Politik Trump erlässt Austritt aus Weltgesundheitsorganisation: "Die WHO hat uns abgezockt"
21.01.2025

Donald Trump verfügt in einem Präsidentenerlass, die Weltgesundheitsorganisation zu verlassen. Die WHO habe schlecht auf die...