Finanzen

Ungarn will mehr Inflation: Forint stürzt ab

Die ungarische Regierung plant offenbar, sich ihrer Schulden mit einer neuen Geldschwemme zu entledigen. Sie folgt damit dem Beispiel Japans und bringt den Forint zum Absacken.
16.01.2013 01:08
Lesezeit: 1 min

Aktuell:

Spaniens Rajoy: Deutschland muss den Euro retten

Die ungarische Regierung will die Notbremse ziehen und die heimische Währung, den Forint, schwächen. Der als neuer Notenbank-Chef gehandelte Wirtschaftsminister György Matolcsy hatte in einer Zeitungskolumne geschrieben, Ungarns bisherige Politik, den Forint stark zu halten, habe sich als „katastrophal" erwiesen.Ungarn könnte damit dem Beispiel Japans folgen und versuchen, die Schuldenkrise über eine Inflation zu lösen (hier). Damit nimmt Ungarn eine eigene Position im offenkundig bereits heftig tobenden, globalen Währungskrieg ein (der für die Europäer auch immer mehr zum Problem wird - hier).

Julena Vukotic, Chefanalystin von Roubini Global Economics (RGE) für Zentral- und Osteuropa, schrieb darauf in einer Notiz, aus der das WSJ zitiert: „Die Märkte interpretieren diese Aussage dahingehend, dass sich die Regierung für eine aggressivere Geldpolitik mit quantitativer Lockerung und einer schwächeren Währung stark machen wolle.“

Der ungarische Forint hat gegenüber dem Euro und Dollar deutlich an Wert verloren. Am Montag kostete ein Euro fast 300 Forint, soviel wie seit sieben Monaten nicht mehr.

Die ungarische Regierung, der die Situation zu entgleiten scheint, beschuldigte daraufhin den Analysten Nouriel Roubini, am Kursverfall schuld zu sein. Roubini hatte gegen den Forint gewettet, weil er die Aussagen von Matolcsy als Ankündigung einer neuen Gelddruck-Aktion interpretiert. Das Ministerium, immer gerne auf der Suche nach ausländischen Feindbildern, teilte in einer Notiz mit, dass Spekulanten mit dem Angriff auf den Forint begonnen hätten.

Weitere Themen

Helikopter stürzt über Zentrum in London ab

Währungskrieg in vollem Gang: Juncker hält Euro für „gefährlich“ stark

EU-Rechnungshof: Gebäude-Dämmung zu teuer und nutzlos

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Saab testet KI-Kampfpilot: Menschliche Piloten unterliegen zunehmend
16.06.2025

Künstliche Intelligenz gewinnt erstmals Luftkämpfe gegen Piloten im Saab Gripen – und das mit realer Bordwaffe. Schweden testet den...

DWN
Finanzen
Finanzen „Banknoten-Paradoxon“: Milliarden unter den Matratzen - Bargeldmenge steigt weiter
15.06.2025

Ungeachtet der stetig abnehmenden Bedeutung von Scheinen und Münzen beim alltäglichen Einkauf steigt die im Umlauf befindliche...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Resilienz als strategischer Imperativ: Carlsberg und Davos-Forum fordern neue Unternehmenslogik
15.06.2025

Krisen, Krieg, KI und Klimawandel: Carlsberg und das Weltwirtschaftsforum rufen Unternehmen auf, Resilienz nicht als Reaktion, sondern als...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Der ESG-Betrug: Wie Konzerne Moral simulieren
15.06.2025

Konzerne feiern Nachhaltigkeit, während ihre Bilanzen eine andere Sprache sprechen. Zwischen Greenwashing, Sinnverlust und Bürokratie:...

DWN
Panorama
Panorama Leben auf einem Eismond? - Astrobiologe auf Spurensuche
15.06.2025

Dicke Eiskruste und bis zu minus 200 Grad - klingt nicht gerade angenehm. Warum der Saturnmond Enceladus auf der Suche nach außerirdischem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kritik oder Mobbing? Wie Sie den feinen Unterschied erkennen
15.06.2025

Mobbing beginnt oft harmlos – mit einem Satz, einem Blick, einer E-Mail. Doch wann wird aus Kritik systematische Zermürbung? Dieser...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Das neue Magazin ist da: Das können wir gut - wo Deutschland in Zeiten von KI, Transformation und Globalisierung überzeugt
15.06.2025

Was kann Deutschland gut? Diese Frage mag auf den ersten Blick einfach erscheinen, fast schon trivial. Doch in einer Zeit, in der das Land...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Kleinkrieg“ um Lkw-Plätze: Autoclub kritisiert Überfüllung
15.06.2025

Auf und an Autobahnen in Deutschland fehlen viele tausend Lkw-Stellplätze – nach einer Kontrolle an Rastanlagen beklagt der Auto Club...