Deutschland

Gewerkschaft knickt ein: Streik bei E.ON abgesagt

Der für Montag angekündigte Streik ist vom Tisch. Die Gewerkschaften und E.ON haben sich am Sonntag in einem erneuten Gespräch angenähert. Die Gewerkschaften sind nicht wirklich an einem Eklat interessiert. Schließlich sitzen zahlreiche Arbeiterführer im Aufsichtsrat und werden dafür gut bezahlt, dass das Unternehmen ohne Konflikte geführt wird.
02.02.2013 23:45
Lesezeit: 1 min

Am Freitag hatten der Energieriese E.ON und die Gewerkschaften im Tarifstreit keine Lösung erreicht, sodass für Montag der erste Streik in der privaten Energiewirtschaft drohte (mehr hier). Doch dieser Streik wurde nun am Samstag vorerst abgesagt, nachdem es in einem erneuten Gespräch zwischen E.ON und den Gewerkschaften eine Annäherung gegeben habe, berichtet die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE).

Der Arbeitskampf werde bis zum kommenden Sonntag, den 10. Februar, ausgesetzt. „Die Verhandlungen für die rund 30.000 E.ON-Beschäftigten werden in der kommenden Woche ergebnisorientiert wieder aufgenommen“, so die IG BCE. Die gemeinsame Tarifkommission von Verdi und der IG BCE will am kommenden Mittwoch darüber entscheiden, ob sie die Verhandlungen mit E.ON wieder aufnimmt. Noch sei ein Streik nicht vom Tisch.

Allerdings mehren sich die Anzeichen, dass Gerwerkschaft und Management einen Konsens finden werden. Die Gewerkschaften haben im Jahr der Bundestagswahl kein Interesse an harten sozialen Auseinandersetzungen.

Außerdem sitzen im E.On-Aufsichtsrat zahlreiche Arbeitnehmer-Vertreter:

Erhard Ott (stellvertretender Vorsitzender)

Mitglied des Bundesvorstands ver.di

Gabriele Gratz

Vorsitzende des Betriebsrats der E.ON Ruhrgas AG

Eugen-Gheorghe Luha

Vorsitzender des Gas-Gewerkschaftsverbands Gaz Romania

Klaus Dieter Raschke

Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der E.ON Energie AG

Eberhard Schomburg

Vorsitzender des E.ON-Europabetriebsrats

Willem Vis

Leiter Aus- und Weiterbildung Erzeugung E.ON Benelux N.V.

Die Aufsichtsrats-Posten sind gut dotiert und bringen für die Gewerkschaften die Verpflichtung zu einem gewissen Wohlverhalten mit sich, wenn die Arbeiter-Führer die Top-Posten behalten wollen.

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