Deutschland

CDU: Kosten für Stuttgart 21 völlig unklar

Die Kosten für das Stuttgarter Bahnhofsprojekt sind unabsehbar, sagt der CDU-Abgeordnete Thomas Bareiß. Er macht die rot-grüne Landesregierung in Baden-Württemberg für die Kostenexplosion mitverantwortlich, da diese das Projekt ständig ausbremse.
06.02.2013 12:28
Lesezeit: 1 min

Die Kosten für den Stuttgarter Großbahnhof sind aus dem Ruder gelaufen. Doch keiner der am Bau Beteiligten ist bereit die Mehrkosten in Milliardenhöhe zu übernehmen (mehr hier). Thomas Bareiß, CDU-Bundestagsabgeordneter für Baden-Württemberg, konnte dem DLF nicht sagen, wie viele Milliarden Euro das Projekt noch verschlingen werde. „Das kann keiner sagen“, so Bareiß.

Auf Nachfrage, warum keiner die Kosten benennen könne, blieb der CDU-Mann vage. Er verwies lediglich darauf, dass die Vertragspartner dies untereinander ausmachen müssten und er vor allem die Bahn in der Verantwortung stehe. Trotz der unklaren Finanzierung erwartet Bareiß aber ein klares Bekenntnis vom Bund zu Stuttgart 21. „Die Menschen wollen Stuttgart 21“, sagte er.

Die entstanden Mehrkosten beim Bahnhofsbau sollten durch diejenigen getragen werden, die sie verursacht haben, fordert Bareiß. Damit meint er die rot-grünen Landesregierung in Baden-Württemberg. „Ich stelle fest, dass die Landesregierung alles daran setzt, dieses Projekt teurer zu machen“, sagte Bareiß. Es würden Termine verschoben, und die Anforderungen an das Projekt ständig erhöht. Auf diese Weise bremse die Landesregierung das Projekt aus.

Der grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann habe an allen für das Projekt entscheidenden Stellen Gegner von Stuttgart 21 gesetzt. Diese arbeiteten nur daran, „dieses Projekt teurer zu machen, und das ist, denke ich mal, auch der Hauptkostentreiber“, sagte Bareiß. Die Landesregierung sei „doppelzüngig“, wenn sie einerseits das Projekt ständig teurer mache und andererseits dem Bund den schwarzen Peter zuschiebe, so der CDU-Abgeordnete.

Für die entstandenen Mehrkosten solle „in erster Linie“ die Bahn aufkommen, forderte Bareiß. Großprojekte wie Stuttgart 21 stünden zudem „immer wieder auch vor neuen Herausforderungen“, das sehe man auch beim Großflughafen BER in Berlin. Auch dieses Großprojekt hat sich als Milliardengrab erwiesen (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Technik streikt: Zählt Ausfallzeit zur Arbeitszeit?
01.07.2025

Wenn im Büro plötzlich die Technik versagt, stellt sich schnell eine Frage: Muss weitergearbeitet werden – oder zählt die Zeit...

DWN
Politik
Politik NATO ohne Substanz: Europa fehlen Waffen für den Ernstfall
01.07.2025

Europa will mehr für die Verteidigung tun, doch der Mangel an Waffen, Munition und Strategie bleibt eklatant. Experten warnen vor fatalen...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...