Politik

Pferdefleisch-Skandal: Großbritannien vermutet internationale Verschwörung

Lesezeit: 1 min
10.02.2013 16:58
Nach dem Fund von Pferdefleisch in Tiefkühlgerichten der Marke Findus hat auch Aldi einige Produkte wie etwa tiefgekühlte Lasagne zurückgerufen. Auch in Frankreich und Schweden wurden bestimmte Fertiggerichte aus dem Handel genommen. Großbritannien geht von einem Verbrecherring aus.
Pferdefleisch-Skandal: Großbritannien vermutet internationale Verschwörung

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Skandal um Pferdefleisch in Fertiggerichten greift mittlerweile auch auf andere Länder in Europa über. Mittlerweile wurden in Frankreich und Schweden Produkte der Marke Findus aus dem Handel genommen. Aber auch Aldi hat bereits Rindprodukte zurückgezogen, als bei ersten Tests Pferdefleisch in Höhe von 30 bis 100 Prozent nachgewiesen werden konnte, berichtet die BBC.  Die britische Regierung ist in Alarmbereitschaft. „Es muss sich entweder um eine massive Inkompetenz in einigen dieser Fälle handeln oder um eine internationale, kriminelle Verschwörung“, sagte der britische Umweltminister Owen Patterson am Samstag in London. Es sei „absolut inakzeptabel“, dass man Pferdefleisch in Rindfleischprodukten findet, zitiert ihn die BBC weiter.

Findus UK stützt den britischen Umweltminister bei seinen Vermutungen. „Die frühen Ergebnisse von Findus UKs internen Untersuchungen lassen stark vermuten, dass die Verunreinigung mit Pferdefleisch in Rinder-Lasagne kein Zufall war“, hieß es in einer Mitteilung. Bis Freitag sollen Händler und Hersteller der Tiefkühlgerichte auf Geheiß der britischen Regierung Analysen vorlegen und in Zukunft regelmäßig härtere Kontrollen durchführen, deren Ergebnisse anschließend veröffentlicht werden so Patterson. Die Menschen müssten wieder absolutes Vertrauen in die Produkte, die sie kaufen, haben können.

Beunruhigend ist vor allem die internationale Tragweite des Skandals. Lieferant der Fertiggerichte soll die französische Firma Comigel sein, die neben Frankreich, Luxemburg und Deutschland auch zwölf weitere europäische Länder mit diesen Produkten beliefert. Erste Ermittlungen gegen die Firma haben die französischen Behörden bereits aufgenommen. Comigel gab an, dass Pferdefleisch sei aus Rumänien gekommen. Die deutschen Behörden haben mittlerweile die Kontrollen verschärft.

Das Pferdefleisch in Rindsprodukten ist kein Einzelfall. Erst vor drei Wochen wurde in  zehn Millionen gefrorenen Hamburgern mit etwa 29 Prozent Pferdefleisch entdeckt. Damals kamen die Hamburger aus einer irischen Fleischfabrik. Diese hatte von einem irischen Großhändler polnische Fleischabfälle gekauft.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...