Politik

Schäuble rät den Italienern: Wählt Monti, nicht Berlusconi!

Lesezeit: 1 min
15.02.2013 17:53
Wolfgang Schäuble hat eine Wahlempfehlung für Italien abgegeben: Die Italiener sollten Mario Monti wählen, weil dieser ganz Europa Stabilität gebracht habe. Der Euro werde Italien vor einer Inflation schützen.
Schäuble rät den Italienern: Wählt Monti, nicht Berlusconi!

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Bisher war es in Europa üblich gewesen, dass nationalstaatliche Wahlen nicht von anderen Staaten beeinflusst wurden. In einem Interview mit dem italienischen Magazin l'Espresso hat Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble mit dieser Tradition gebrochen und den Italienern klar und deutlich gesagt, wen sie wählen sollten: Den technokratischen Premier und Goldman Sachs-Banker Mario Monti. „Der scheidende Ministerpräsident hat Italien und ganz Europa Stabilität gebracht“, sagte Schäuble. Monti hat unter anderem mit den nach ihm benannten Monti-Bonds einen Beitrag zur Steuerfinanzierung der angeschlagenen Banca Monte dei Paschi di Siena geleistet (hier).

Der von Monti eingeschlagene Weg der Stabilität dürfe nicht verlassen werden. „Ich versichere Ihnen ohne Zögern, dass Italien unter der Regierung Monti stärker geworden ist“, sagte Schäuble. Doch die italienische Wirtschaft schrumpft weiter (mehr hier). Im wesentlichen sind sich alle Experten einig, dass Monti außer Ankündigungen wenige Reformen wirklich auf den Weg gebracht hat (hier). Das Vertrauen der italienischen Konsumenten ist auf dem niedrigsten Stand seit langem (hier).

Der deutsche Finanzminister spricht sich jedoch sehr deutlich gegen Ex-Premier Silvio Berlusconi aus. Schäuble sagte: „Silvio Berlusconi wird ein effektiver Wahlkampfstratege sein. Aber mein Rat an die Italiener ist, nicht denselben Fehler noch einmal zu machen und ihn wieder zu wählen.“

„Italien ist eines der wichtigsten Länder und die zweitgrößte Volkswirtschaft in Europa“, sagte Schäuble. Doch eine Rückkehr Berlusconis an die Macht würde Italien und ganz Europa schwächen. Der Ex-Premier hat gerade für Aufsehen gesorgt und gesagt, die Zahlung von Schmiergeld sei kein Verbrechen (mehr hier).

Zudem sagte Schäuble, dass der Euro die akute Krise überstanden habe. Die internationalen Märkte hätten „nun wieder Vertrauen in unsere Währung“. Der Euro sei stabil und bleibe „eine starke internationale Währung sowie eine Garantie gegen die Inflation“, sagte Schäuble.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - das Angebot der Essenskuriere ist kaum noch überschaubar. Wer am Markt letztlich bestehen wird,...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...