Deutschland

Deutschland soll wie Brasilien werden: Gerhard Schröder fordert „Agenda 2020“

Lesezeit: 1 min
10.03.2013 21:18
Altkanzler Gerhard Schröder bezeichnet die von ihm und Joschka Fischer durchgesetzte Agenda 2010 als großen Erfolg für Deutschland. Nun sei eine Agenda 2020 notwendig, um Deutschland noch wettbewerbsfähiger zu machen. Das Rezept: Niedrige Löhne, mehr Zuwanderung, höhere Staats-Ausgaben.
Deutschland soll wie Brasilien werden: Gerhard Schröder fordert „Agenda 2020“

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell:

Lücke im Finanzhaushalt: Bundesbank macht weniger Gewinn

Altkanzler Gerhard Schröder (SPD), der die Agenda 2010 auf den Weg brachte, hält seine Reformen für einen Erfolg. „Man sieht ja jetzt: Deutschland ist besser durch die Krise gekommen, als alle anderen europäischen Länder“, sagte er der Bild-Zeitung. Aufgrund der damaligen schlechten wirtschaftlichen Lage sei die Neuordnung der sozialen Sicherungssysteme notwendig gewesen. Nur so konnten diese „für den Steuerzahler und den Beitragszahler bezahlbar“ bleiben, sagte Schröder. Zudem habe die Agenda 2010 die deutsche Wirtschaft wettbewerbsfähiger gemacht.

Nun fordert Schröder ein neues Reformpaket. „Die sozialen Systeme können in einer älter werdenden Gesellschaft nicht statisch gehalten werden. Deshalb brauchen wir immer wieder Mut zur Veränderung!“, sagte der Altkanzler. Eine neue Agenda 2020 sei notwendig, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können.

„Deutschland kann seinen Vorsprung gegenüber aufstrebenden Wirtschaftsmächten wie Brasilien und China nur verteidigen, wenn wir hart an unserer Wettbewerbsfähigkeit arbeiten“, sagte Schröder. Nur wenn Deutschland wettbewerbsfähiger werde, gebe es auch „genug Arbeit, können Renten bezahlt werden, kann es gute Schulen und Straßen geben“.

Konkret fordert Schröder staatliche Investitionen in Forschung und Bildung, etwa Ganztagsschulen. „Wegen unserer niedrigen Geburtenrate haben wir zu wenige Fachkräfte. Deswegen sind gute Bildung und Betreuung so wichtig.“ Zudem brauche Deutschland auch wegen des Bevölkerungsrückgangs mehr Zuwanderung. „Jetzt können wir froh sein, wenn qualifizierte Leute noch zu uns kommen“, sagte Schröder.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...