Politik

Zu viele Junge ohne Job: Spanien pumpt Milliarden in den Arbeitsmarkt

Spanien will gegen die Jugendarbeitslosigkeit vorgehen und steckt 3,5 Milliarden Euro in Hilfsmaßnahmen. Das Geld dafür kommt aus dem Europäischen Sozialfonds: Ausgerechnet jenem Topf, von dem die EU neulich sagte, sie könne nicht kontrollieren, was mit diesen Geldern geschieht.
13.03.2013 15:29
Lesezeit: 1 min

In den nächsten vier Jahren will die spanische Regierung 3,5 Milliarden Euro aufbringen, um die flächendeckende Jugendarbeitslosigkeit in dem Land zu bekämpfen. Ein Drittel des Betrages soll dem Europäischen Sozialfonds (ESF) entnommen werden, den Rest über nimmt der spanische Steuerzahler. Dies ist bemerkenswert, weil der ESF als das "schwarze Loch" der EU gilt: Die Kommission hatte erst neulich eingeräumt, über keinerlei Möglichkeit zu verfügen, die Ausgaben zu kontrollieren. Es gäbe teilweise abenteuerliche Missbräuche der Gelder aus dem ESF (mehr hier).

In Spanien ist mehr als die Hälfte aller Jugendlichen von 18 bis 26 Jahren ohne Arbeit. In der gesamten arbeitsfähigen Bevölkerung beträgt die Arbeitslosigkeit 26 Prozent.

Premierminister Mariano Rajoy hat angekündigt, mehr als hundert arbeitsmarktpolitische Maßnahmen einführen zu wollen. Dazu sollen auch Steuerkürzungen für Selbständige und für Unternehmen zählen, die Jugendliche unter 30 Jahren einstellen.

Rajoy folgt damit dem Beispiel des farnzösischen Präsidenten Francois Hollande, der am Dienstag angekündigt hatte, mehr fürs Wachstum und weniger gegens Defizit tun zu wollen (hier). Rajoy: „Die Krise zwingt viele Jugendliche dazu, Spanien zu verlassen“, sagte der Regierungschef einem Bericht von Euronews zufolge. „Wir können nicht genug tun, um unsere begabten Jugendlichen zurückzugewinnen.“

Zuletzt protestierten Zehntausende auf den Straßen Spaniens gegen den harten Sparkurs der Troika (mehr hier). Auch nach der Wahl in Italien steht die Fortsetzung der Sparpolitik auf der Kippe (hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...