Politik

Zypern: Auch die Türkei will als Retter einspringen

Zypern will die Offshore-Erdgasfelder zur Finanzierung des Landes nutzen. Doch auch die Türkei erhebt Anspruch auf das Erdgas und auf die möglichen Einnahmen.
22.03.2013 09:13
Lesezeit: 1 min

Die zypriotischen Bemühungen, die noch nicht genutzten Offshore-Erdgasfelder zur Finanzierung des Landes zu nutzen, haben zu Spannungen mit der Türkei geführt. Diese verlangt die gemeinsame Nutzung und einen Teil der Einnahmen.

„Diese Ressource gehört zwei Ländern. Und die Zukunft dieser Ressource kann nicht nur von Südzypern bestimmt werden“, sagte ein türkischer Beamter zu Reuters. Die Türkei könne wenn nötig gegen derartige Initiativen vorgehen. Es sei ausgeschlossen, dass nur das südliche Zypern die Ressource nutze, so der Beamte.

Die Insel Zypern teilt sich in den zypriotischen Süden und den türkischen Norden. Der Norden wird allerdings nur von der Türkei anerkannt, da die Insel bis 1974 nicht geteilt war. Nach Unruhen auf der Insel schickte die Türkei Truppen nach Zypern, was schließlich zur Gründung der Türkischen Republik Nordzypern im Jahre 1983 führte.

Der türkische Beamte sagte: „Wir werden mit politischen und rechtlichen Mitteln vorgehen“, ohne deutlicher zu werden.

Der zypriotische Finanzminister Michael Sarris war nach Moskau gereist, um dort mit seinem russischen Amtskollegen auch über Investitionen in die Erdgasvorkommen Zyperns zu verhandeln (ohne Ergebnis – hier).

Bisher wurden in zypriotischen Gewässern etwa 200 Milliarden Kubikmeter Erdgas im Wert von 60 Milliarden Euro entdeckt, berichtet CNBC. Die Vorkommen würden ausreichen, um 40 Prozent des jährlichen Erdgaskonsums in der EU zu decken.

Zypern hofft, dass den Erdgas-Export im Jahr 2018 zu beginnt. Doch es wird befürchtet, dass die Förderung schwierig und teuer wird. Zudem könnte bis dahin die Förderung von Schiefergas die Erdgas-Förderung verdrängt haben.

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