Politik

Zypern: Neue Zwangs-Abgabe, Supermärkte werden leer

Der zypriotische Finanzminister Michael Sarris glaubt, dass ein Deal mit der EU noch am Wochenende möglich ist. Die Abstimmung über die Zwangsabgabe soll am Sonntag erfolgen.
23.03.2013 15:17
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Zypern will einer Reuters-Meldung zufolge alle Bank-Guthaben über 100.000 Euro mit 25 Prozent rasieren. Finanzminister Michael Sarris sagte am Samstagmittag, es gäbe gute Fortschritte in den Verhandlungen mit der Troika.

Die "Men in Black" sind in Nikosia, um mit der Regierung eine Grundlage für einen Deal zu finden. Die Finanzminister der Euro-Gruppe werden sich am Montag treffen, um zu entscheiden, ob der Deal ihren Vorstellungen entspricht.

In der Diskussion ist auch, die Zwangs Abgabe nur bei der Volksbank von Zypern zum Einsatz zu bringen. Dort sollten die größten Guthaben liegen. Die Politiker wollen die Laiki-Bank verschonen. Zum einen, weil es die Bank der kleinen Sparer ist. Zum anderen, weil die Laiki gestern zur Aufspaltung freigegeben wurde (hier). Die Politik in Nikosia fürchtet, dass ein Bank-Run auf die Laiki den ganzen schönen Rettungs-Plan über den Haufen werfen könnte.

Die Laiki soll in eine normale und in eine Bad Bank aufgespalten werden. Wenn die Sparer am Dienstag einen Bank-Run veranstalten, dann könnte das Konzept scheitern: Zypern stünde dann mit einer "Bad Bank" und einer "Dead Bank" da.

Allerdings wird erwartet, dass Zypern die am Freitag beschlossenen Kapitalverkehrs-Kontrollen rigide umsetzen wird: Ein Bank Run ist dann faktisch ausgeschlossen, weil die Möglichkeiten von Behebungen und Transaktionen extrem limitiert sind.

Das einzige, was die Bürger dann noch machen können: Sie können die Einrichtung in den Bank-Filialen zertrümmern. Dafür können sie sich jedoch nichts kaufen.

Supermärkte melden unterdessen, dass sie nur noch Vorräte für zwei bis drei Tage haben. Auch sie können wegen der Bank-Sperre nichts kaufen. Mehrere Ketten haben an die Regierung appelliert, eine Lösung zu finden, damit ab Dienstag die Versorgung der Bevölkerung sichergestellt werden kann.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...