Deutschland

DIHK warnt Unternehmen: Bonität der Hausbank prüfen!

Der DIHK rät allen deutschen Unternehmen zur Vorsicht bei der Auswahl der Hausbank. Man solle die Bankverbindungen regelmäßig prüfen und außerdem überprüfen, ob die Bonität der Bank noch in Ordnung ist. Die deutschen Unternehmen fürchten Zwangs-Zugriffe über das Wochenende im Fall einer Banken-Pleite.
12.04.2013 13:15
Lesezeit: 1 min

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hält eine Beteiligung der Eigentümer und Gläubiger bei Bankeninsolvenzen wie in Zypern grundsätzlich für richtig. Allerdings habe die Politik mit der „Übernacht-Enteignung“ von Sparern und Unternehmen für Verunsicherung gesorgt.

Thomas Renner, Pressesprecher des DIHK, sagte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. „Ein solches Vorgehen kann als Einzelfall in einem kleinen Staat mit einem überdimensionierten Bankensektor betrachtet werden.“

Das stimmt natürlich nur insoweit, als die etwas holprige Durchführung der Zwangs-Beteiligung in Zypern ein Einzelfall war. Die EU hat bereits eine Richtlinie in Vorbereitung, wie der Zugriff so erfolgen kann, dass die Zwangsabgabe Konten am Montag bereits vom Konto abgebucht ist (mehr dazu hier). Das betrifft kleinen und mittelständische Unternehmen in besonderer Weise, weil sie ihre Liquidität auf Konten vorhalten müssen, um den Geschäftsbetrieb sicherzustellen.

In Zypern wird der Zwangs-Zugriff zu einer massiven Pleitewelle führen. Schon jetzt wird erwartet, dass die Wirtschaft im Jahr Null nach dem Brüsseler Zugriff um 8 Prozent schrumpfen dürfte.

Renner sagt, dass deutsche Unternehmen sich „kaum“ Sorgen machen müssten. Denn zum einen sei die wirtschaftliche Lage in Deutschland „ordentlich“. Und zum anderen sei der deutsche Bankensektor mit den drei Säulen aus Privatbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken breit aufgestellt.

Trotz dieser Versicherungen räumt Renner ein, dass Vorsicht geboten ist: „Dennoch sollte es zum Tagesgeschäft der Unternehmen gehören, ihre Finanzgeschäfte und Bankverbindungen regelmäßig zu überprüfen.“ Ein Unternehmen solle nicht alle Geschäfte bei einer Bank bündeln. Zudem sollt jedes Unternehmen „regelmäßig schauen, ob die Bonität und Geschäftslage seiner Bank in Ordnung ist“, so der DIHK-Sprecher.

Das ist natürlich auch nur bedingt möglich: Die wirklich gefährlichen Geschäfte sind jene Derivaten-Geschäfte, die zwar emittiert sind, aber für die es noch keine Käufer gibt. Aber schon die nackten Zahlen der OTC-Geschäfte sorgen nicht gerade für ein Gefühl der Sicherheit, wie etwa bei der Deutschen Bank (hier).

Der Zugriff auf die Konten im Fall einer Banken-Rettung wird derzeit bei der EU in Gesetzeform gegossen. Bundesbank-Chef Weidmann, Angela Merkel, Mario Draghi, der Euro-Gruppenführer Dijsselbloem, der UniCredit-Bank Austria-HVB Chef haben unisono bestätigt, dass an der Zwangsbeteiligung der Sparer und Bankkunden im Falle einer Banken-Pleite kein Weg vorbeiführt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...