Finanzen

Göppingen: Steuerzahler müssen Sparkassen-Prunkbau finanzieren

Energetische Optimierungsmaßnahmen an der neuen Zentrale der Kreissparkasse Göppingen sollen das Raumklima für die Bankangestellten verbessern. Für die wissenschaftliche Projektbegleitung fließt eine halbe Million Euro an Steuergeldern.
18.04.2013 02:33
Lesezeit: 1 min

Seit mehreren Jahren baut die Kreissparkasse Göppingen an ihrer neuen Zentrale. Das bestehende Hochhaus, ein weithin sichtbares „Wahrzeichen" der baden-württembergischen Stadt, wird dabei renoviert und durch ein bereits fertig gestelltes Nebengebäude erweitert.

Der Anbau bietet hochmoderne Büroräume, die sowohl ökonomisch als auch ökologisch höchsten Standards genügen. Insbesondere die Energieeffizienz gilt als vorbildlich. Ein Vorzeigeprojekt ist der Bau trotzdem nicht. Der Bund der Steuerzahler (BdSt) fand nämlich heraus, dass im Zuge der Betriebsoptimierung mehr als eine halbe Million Euro aus Fördertöpfen des Bundeswirtschaftsministeriums geflossen sind.

Die Hochschule Esslingen erhält demnach für die wissenschaftliche Begleitung der Maßnahmen noch bis Oktober des Jahres insgesamt 517.000 Euro. Ihre Aufgabe ist die optimale Vernetzung der komplizierten technischen Einzelkonzepte des Gebäudes. Die Sparkassenzentrale soll dabei in den ersten zwei Jahren überwacht und betriebsoptimal justiert werden. Der BdSt wirft in seinem Bericht die Frage auf, warum die Erreichung der energetischen und betriebswirtschaftlichen Zielwerte aus der Planung nicht von der Sparkasse selbst finanziert wird. Es würden jetzt also schon staatliche Hochschulen zusätzlich mit Steuergeldern subventioniert, um damit gewinnorientierte Kreditinstitute zu beraten.

Beispiele wie diese werden vom BdSt als Belege gewertet, dass es genug Sparpotenzial im Bundeshaushalt gibt. In seiner jährlichen Aktion „Frühjahrsputz“ hat der gemeinnützige Verein 30 Fälle von Subventionen ausgewählt, bei denen sich die Frage stellt, ob diese Projekte tatsächlich mit Steuergeld finanziert bzw. bezuschusst werden müssen.

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