Politik

Zypern attackiert EU und wendet sich wieder nach Moskau

Ein Bericht der EU hatte Zyperns Banken massive Geldwäsche bescheinigt. Doch Zypern wehrt sich: Der EU-Bericht verzerre die Tatsachen und ziehe falsche Schlüsse. Zypern sucht wieder die Nähe Russlands, dem es weitere militärische Unterstützung zusagt.
26.05.2013 02:22
Lesezeit: 1 min

Zypern hat die Troika wegen eines Berichts über den Bankensektor des Landes scharf angegriffen: EU, IWF und EZB hätten darin das zypriotische Geldwäsche-Problem vollkommen übertrieben dargestellt. Mit Russland hingegen hat sich Zypern auf eine engere militärische Zusammenarbeit geeinigt.

Ein Bericht der Troika, der auf einer Studie des US-Wirtschaftsprüfers Deloitte beruht, hatte ein verheerendes Bild des zypriotischen Bankensektors gezeichnet. Zypern kritisiert, der Troika-Bericht verzerre die Deloitte-Studie.Er zieht Schlussfolgerungen, wo im ursprünglichen Dokument keine existieren“, zitiert die Cyprus Mail eine Stellungnahme der Zentralbank Zyperns.

Mit den Autoren der Deloitte-Studie sei nicht geredet worden. Positive Aspekte seien im Troika-Bericht außer Acht gelassen worden. „Dies hat zu fehlerhaften und verzerrten Schlussfolgerungen in den Medien geführt, vor allem in der internationalen Presse“, so die Zentralbank. Anders als von der Troika dargestellt zeige die Deloitte-Studie, dass in den Banken die Vorsorgemaßnahmen gegen Geldwäsche in der Regel einwandfrei seien.

Dem Troika-Bericht zufolge stellen fast 60 Prozent der zypriotischen Bankkunden ein hohes Risiko im Hinblick auf Geldwäsche dar. Und fast ein Drittel aller Anleger-Daten enthalten Fehler (mehr hier). Für Bundeskanzlerin Angela Merkel kam der Bericht ungelegen. Denn er legt nahe, dass Merkel und ihr Finanzminister Wolfgang Schäuble einen sehr lockeren Umgang mit den deutschen Steuergeldern pflegten, als sie diese nach Zypern überwiesen.

Die Kritik an der EU geht einher mit einer erneuten Wendung Zyperns in Richtung Russland. Zypern und Russland haben sich auf eine verstärkte militärische Zusammenarbeit geeinigt, berichtet die Famagusta Gazette. Der Verteidigungsminister Zyperns sagte der russischen Marine die Unterstützung seines Landes zu. Mehrere Kriegsschiffe der russischen Pazifikflotte erreichten kürzlich über den Suezkanal das Mittelmeer (hier). Sie nutzen den Hafen von Limassol im Süden Zyperns.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Technologie
Technologie BradyPrinter i7500: Revolution im Hochpräzisionsdruck

Sie haben genug vom altmodischen Druck großer Etikettenmengen? Keine Kalibrierung, keine Formatierung, kein umständliches Hantieren mit...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Klimaneutralität im Grundgesetz – Annalena Baerbock kündigt zahlreiche Klagen der Umweltverbände an
27.03.2025

Die beschlossene Grundgesetzänderung verankert erstmals das Ziel der „Klimaneutralität bis 2045“ in der Verfassung....

DWN
Politik
Politik Gas-Skandal in der EU: Andere EU-Länder kaufen immer mehr billiges Gas aus Russland!
27.03.2025

Die EU-Mitgliedstaaten sollen bis 2027 auf günstige Energie aus Russland verzichten. Zuletzt stiegen die Gasimporte aber. Vor allem drei...

DWN
Panorama
Panorama Bluttat in Amsterdam: Messerattacke mit mehreren Verletzten in den Niederlanden
27.03.2025

Messerattacke in Amsterdam! Am Donnerstagnachmittag wurden in der niederländischen Metropole mehrere Menschen niedergestochen....

DWN
Politik
Politik CDU Austritte: Revolte gegen Merz – Immer mehr CDU-Mitglieder geben ihr Parteibuch ab
27.03.2025

CDU-Austrittswelle im ostdeutschen Kühlungsborn geht weiter: Der lokale Stadtverband der CDU im Landkreis Rostock ist aus der Partei...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung: Neun Aufwendungen, die fast jeder von der Steuer absetzen kann
27.03.2025

Wer weiß, welche Kosten absetzbar sind, kann bares Geld vom Finanzamt zurückbekommen. Ob Kinderbetreuung, Handwerkerkosten oder...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Milliardenverlust Deutsche Bahn: Staatkonzern erneut unrentabel - Bahnchef auf Abruf?
27.03.2025

Der Staatskonzern (DB) hat im vergangenen Jahr erneut einen Milliardenverlust eingefahren. Unterm Strich stand 2024 ein Minus von rund 1,8...

DWN
Technologie
Technologie Nordkorea rüstet auf: Machthaber Kim stellt neueste Militärtechnologie vor
27.03.2025

Neben einem Flugzeug, das als luftgestütztes Frühwarnsystem dienen soll, hat das nordkoreanische Militär auch eine neue Kamikaze-Drohne...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mittagspause in Deutschland: Was Beschäftigte dürfen und was nicht
27.03.2025

Die Mittagspause in Deutschland ist mehr als nur eine Unterbrechung der Arbeitszeit – sie ist gesetzlich geregelt und dient der...