Politik

Gewalt in Istanbul und Ankara: Deutschland spricht Reisewarnung für Türkei aus

Die Situation in der Türkei ist nach wie vor angespannt. Mittlerweile hat neben den USA auch Deutschland eine Reisewarnung ausgegeben. Die gewaltsamen Zusammenstöße zwischen Polizei und Bürgern dauern an.
04.06.2013 17:14
Lesezeit: 1 min

Aus Angst um die Sicherheit der eigenen Staatsbürger, haben die USA und Deutschland Reisewarnungen für die Türkei ausgesprochen. „Reisende werden gebeten, sich von Demonstrationen und Menschenansammlungen fernzuhalten und Vorsicht walten zu lassen“, heißt es in einer aktuellen Mitteilung des Auswärtigen Amts.

Auf Nachfrage der Deutschen Wirtschafts Nachrichten an ein Hotel am Taksim-Platz, wie denn die Sicherheitslage für potentielle Touristen sei, antwortete der Rezeptionist, dass die Ausschreitungen andauerten.

„Es wird ununterbrochen Tränengas gefeuert und die Straßen sind abgeriegelt. Wir können nicht für die Sicherheit der Gäste garantieren. Ich empfehle jedem unserer Kunden eine Umbuchung“.

Ein Sprecher des deutschen Generalkonsulats in Istanbul sagte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten, dass die Situation in der Türkei sich im Vergleich zu den Vortagen nicht verändert habe. Die Situation sei nach wie vor angespannt. Tagsüber setzen sich die Demonstranten auf dem Taksim-Platz eher aus Schülern zusammen. Zumal sie sich in der Ferienzeit befinden. Gegen Abend werde der Platz dann gefüllt von erwachsenen Demonstranten. Am vergangenen Tag seien gegen Abend mehr als 100.000 Menschen auf den Taksim-Platz gekommen.

„In Ankara und Istanbul gab es auch am vergangenen Abend gewaltsame Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten. Von Seiten der Polizei wurde exzessiv Tränengas eingesetzt. Die Situation wurde im Vorfeld durch Ministerpräsident Erdoğans Aussagen angeheizt“, sagte ein weiterer Sprecher der deutschen Botschaft in Ankara den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. Die Reisewarnung sei unter den gegebenen Umständen angemessen.

Währenddessen fand am vergangenen Sonntag eine Solidaritätskundgebung in Frankfurt für die Demonstranten in der Türkei statt. Auch in Berlin, Köln, Nürnberg und weiteren deutschen Großstädten gab es ähnliche Kundgebungen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Pokémon-Karten als Geldanlage: Hype, Blase oder Millionen-Geschäft?
03.07.2025

Verstaubte Karten aus dem Kinderzimmer bringen heute tausende Euro – doch Experten warnen: Hinter dem Pokémon-Hype steckt eine riskante...

DWN
Finanzen
Finanzen Politische Unsicherheit: Warum Anleger jetzt Fehler machen
03.07.2025

Trumps Kurs schürt Unsicherheit an den Finanzmärkten. Wie Anleger jetzt kühlen Kopf bewahren und welche Fehler sie unbedingt vermeiden...

DWN
Politik
Politik Keine Stromsteuersenkung: Harsche Kritik der Wirtschaftsverbände
03.07.2025

Die Strompreise bleiben hoch, die Entlastung fällt kleiner aus als versprochen. Die Bundesregierung gerät unter Druck, denn viele Bürger...

DWN
Politik
Politik USA drosseln Waffenhilfe – Europa unter Zugzwang
03.07.2025

Die USA drosseln die Waffenhilfe für Kiew. Europa muss die Lücke schließen. Wie geht es weiter?

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Sanierung bleibt trotz Rekordminus auf Kurs
03.07.2025

Baywa steckt tief in den roten Zahlen – doch der Sanierungsplan bleibt unangetastet. Der traditionsreiche Konzern kämpft mit Altlasten,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Seltene Erden: China kontrolliert deutsche Industrie
03.07.2025

Die deutsche Industrie gerät zunehmend in die Abhängigkeit Chinas, weil Peking bei seltenen Erden den Weltmarkt kontrolliert....