Finanzen

Gelddrucken: Draghi geht von Erlaubnis durch Karlsruhe aus

Lesezeit: 1 min
06.06.2013 16:39
Mario Draghi macht sich keine Sorgen über die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts bezüglich der Anleihekäufe der EZB. Er habe „vollstes Vertrauen“. Die Anleihekäufe seien die erfolgreichste geldpolitische Maßnahme der jüngsten Zeit gewesen. Außerdem schicke man den besten Mann nach Karlsruhe. Jörg Asmussen kenne sich mit dem deutschen Rechtssystem aus.
Gelddrucken: Draghi geht von Erlaubnis durch Karlsruhe aus

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In der kommenden Woche wird das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe über die Rechtmäßigkeit der EZB-Anleihekäufe entscheiden. Der EZB-Chef Mario Draghi zeigte sich bei der EZB-Ratssitzung am Donnerstag sehr siegessicher.

„Das OMT-Programm (Anleihekauf, Anm. d. Red.)  sei wahrscheinlich die erfolgreichste geldpolitische Maßnahme in der jüngeren Zeit“, so Draghi.  Seit vergangenem Sommer seien die Zinssätze für Staatsanleihen gefallen und auch die Target-2-Salden hätten sich verbessert. „Die OMT hat nicht nur Stabilität in die Märkte Europas, sondern in die Märkte weltweit gebracht“, so Draghi. „Wenn man zurückschaut kann man nicht anders als ziemlich zufrieden zu sein.“

Draghi sagte, er habe „vollstes Vertrauen“ in das deutsche Gericht. Er selbst werde jedoch nicht zur Anhörung in der kommenden Woche in Karlsruhe erscheinen. Jörg Asmussen, der deutsche Repräsentant bei der EZB, werde nach Karlsruhe gehen. Asmussen sei der beste Mann dafür. Bei der EZB sei er für Rechtsfragen zuständig und Asmussen kenne auch das deutsche Rechtssystem besser, so Draghi mit einem Lächeln im Gesicht.

Der EZB-Chef ist mit seiner Zuversicht hinsichtlich Karlsruhe nicht allein. Gunnar Beck von der University of London (UCL) verwies erst kürzlich in einem Beitrag für die Deutschen Wirtschafts Nachrichten darauf, dass das Bundesverfassungsgericht grünes Licht für das Gelddrucken der EZB geben wird (hier). Wenngleich dies einer Rechtsbeugung gleichkomme, so Beck.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Wann kommt das Vermögensregister - und muss man wirklich davor Angst haben?
11.10.2024

Das EU-Vermögensregister ist eines der heißesten Themen des Jahres 2024 und verursacht bereits große Wellen – obwohl es noch gar nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Cybersicherheit: KMU als Sorgenkinder - Bedrohung durch Russland und China wächst
11.10.2024

Die Digitalisierung in Deutschland ist ein Dauerbrenner – leider oft aus den falschen Gründen. Während andere Nationen ihre digitalen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Konzern kämpft mit Absatzrückgang - und senkt Absatzprognose
11.10.2024

Der VW-Konzern leidet zunehmend unter der geringen Nachfrage. In den letzten drei Monaten sind die Verkaufszahlen merklich gesunken. Durch...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie sparen: 10 Tipps, um Strom, Gas und damit bares Geld zu sparen
11.10.2024

In Zeiten hoher Energiekosten wird es für Unternehmer immer wichtiger, ihre Betriebsausgaben zu senken. Deutschland ist noch immer in...

DWN
Politik
Politik Deutscher Nato-General fordert höhere Verteidigungsausgaben
11.10.2024

Angesichts der erweiterten Militärplanungen fordert der deutsche Nato-General Christian Badia eine deutliche Erhöhung der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Inflation sinkt auf niedrigsten Stand seit 2021: Energie sorgt für Inflationsrückgang
11.10.2024

Im September haben sich Waren und Dienstleistungen nicht mehr so stark verteuert wie in vielen vorherigen Monaten. Eine bestimmte...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienmarkt Ost-West: Warum der Traum vom Eigenheim für viele unerreichbar bleibt
11.10.2024

Der Immobilienmarkt in Deutschland ist tief gespalten – und die Ursachen liegen nicht nur in der Gegenwart. Besonders im Osten, wo der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla-Robotaxi Cybercab und autonomer Bus Robovan - eine Wette, die nicht aufgeht?
11.10.2024

Tesla-Chef Elon Musk setzt stark auf die Zukunft der Mobilität mit einem Tesla-Robotaxi und einem selbstfahrenden Bus. Das Modell...