Deutschland

Hochwasser: Tausende Betriebe in Niederbayern pleite

Lesezeit: 1 min
10.06.2013 19:34
Die Industrie- und Handelskammer Niederbayern beziffert den Schaden durch das Hochwasser in ihrer Region auf mehrere Hundert Millionen Euro. 3000 bis 4000 niederbayerische Betriebe stehen vor dem Aus. Nur ein Bruchteil der Firmen konnte oder wollte sich eine teure Ausfallversicherung leisten.
Hochwasser: Tausende Betriebe in Niederbayern pleite

In jenen Hochwassergebieten in Deutschland, in denen die Aufräumarbeiten bereits in vollem Gange sind, werden erste Schätzungen über die wirtschaftlichen Schäden angestellt. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Niederbayern geht davon aus, dass allein in ihrer Region tausende Unternehmer in ihrer Existenz gefährdet sind. In ganz Deutschland soll der Verlust hunderte Millionen Euro betragen.

Einen genauen Überblick könne man sich natürlich noch nicht verschaffen, sagte IHK-Niederbayern Hauptgeschäftsführer Walter Keilbart zu DRadio. Der Schaden bewege sich aber in einem Ausmaß, wie man es bis dato bei Naturkatastrophen dieser Art und Weise in Deutschland nicht gekannt habe. „Die Pleiten sind in einer Größenordnung, dass wir sicherlich von, ich schätze mal 3000, 4000 ausgehen müssen, insbesondere Kleingewerbetreibende, die dort natürlich in ihrer Ausstattung so betroffen sind, dass sie wirklich ganz von vorne anfangen müssen“, so Keilbart.

Grund für die nun zu erwartenden Firmenpleiten sei die oftmals fehlende Versicherung für ein Hochwasser wie dieses. „Natürlich ist ein Teil dieser Schäden versicherbar gewesen, aber wer hat schon eine Betriebsunterbrechungsversicherung?“, so der IHK-Regionalchef. Jetzt gehe es zunächst einmal darum, die Versorgung mit Wasser und Strom wiederherzustellen. „Sie können keine Pumpe einsetzen ohne Strom, Sie können keine Trocknungsanlage einsetzen, wenn Sie keinen Strom im Haus haben“, sagte Keilbart.

Unternehmer hätten ebenso wie Privatleute einen Anspruch auf eine Soforthilfe. Für Firmen seien dies 5000 Euro, die über die jeweiligen Kreisverwaltungsbehörden ausgezahlt werden. Außerdem benötige es Kredite, die zumindest in bestimmten Bereichen tilgungsfrei gestellt werden könnten. Durch die große Solidarität der Menschen und ihrer Spendenaktivitäten könne zusätzliche Entlastung geschaffen werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...