Politik

Türkei: Stellvertretender Premier droht mit Einsatz der Armee

Die Situation in der Türkei spitzt sich zu. Zum ersten Mal wurde von Seiten der türkischen Regierung nun die Armee ins Spiel gebracht. Der stellvertretende türkische Premier Bülent Arınç drohte mit dem Einsatz türkischer Streitkräfte, wenn die Polizei die Situation nicht bald in den Griff bekäme.
17.06.2013 17:14
Lesezeit: 1 min

Nach den erneuten Ausschreitungen in Istanbul am Wochenende, will die türkische Regierung nun zu noch härteren Mitteln greifen. Am Montag drohte der stellvertretende türkische Premier Bülent Arınç mit einem Einsatz der Armee (TSK), um die Proteste zu beenden. Das ist die erste Drohung dieser Art seit Ausbruch der Unruhen.

„Was von uns verlangt wird, ist, Proteste gegen das Gesetz zu stoppen. Hierzu haben wir die Polizei. Falls diese nicht genügt, gibt es die Gendarmerie und falls diese nicht ausreicht, auch die TSK“, zitiert die Hurriyet Arınç. Die Polizei werde von ihrer Autorität Gebrauch machen. Niemand sollte sich über die Polizei beschweren. Diejenigen jedoch, die Polizei kritisieren, seien die, die die Städte zerstören, so Arınç bei einem Fernsehauftritt.

„Die Demonstrationen gehen mittlerweile über den Gezi Park-Protest hinaus“ sagte Arınç. „Sie haben den legalen Pfad verlassen“. Jetzt würden sie sofort niedergeschlagen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen. „Ich glaube, dass die unschuldigen Demonstrationen, die vor 20 Tagen begannen, mittlerweile vollständig beendet sind.“

Es ist davon auszugehen, dass es auch am Montag wieder zu großen Protesten und Ausschreitungen zwischen Demonstranten und der Polizei kommen wird. Zwei türkische Gewerkschaften haben einen landesweiten Streik ausgerufen (hier).

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Reiche fordert den Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland
09.05.2025

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche setzt auf einen schnellen Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland. Die Gründe dafür...

DWN
Politik
Politik Putins Parade: Moskau feiert "Tag des Sieges" – Europas Spaltung auf dem Roten Platz sichtbar
09.05.2025

Während Putin mit Pomp den „Tag des Sieges“ feiert, marschieren zwei europäische Regierungschefs an seiner Seite – trotz Warnungen...

DWN
Panorama
Panorama Der stille Anti-Trump? Internationale Reaktionen auf Papst Leo XIV.
09.05.2025

Mit der Wahl von Robert Francis Prevost zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche übernimmt erstmals ein Amerikaner das Papstamt. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie nach Dividendenabschlag im Minus – Chance für Anleger?
09.05.2025

Die Allianz-Aktie zählt 2025 zu den Top-Performern im DAX – doch am Freitagmorgen sorgt ein deutlicher Kursrückgang für Stirnrunzeln...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch zur Eröffnung am Freitag
09.05.2025

Zum Handelsbeginn am Freitag hat der DAX ein frisches DAX-Rekordhoch erreicht. Die im April gestartete Erholungswelle nach dem ersten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen nur noch geringfügig an - ist das die Trendwende?
09.05.2025

Der Anstieg der Insolvenzen in Deutschland hat sich im April deutlich verlangsamt. Laut Statistischem Bundesamt wurden im Monatsvergleich...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie profitiert von starkem Jahresauftakt - und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag leicht zugelegt. Das deutsche Geldhaus überraschte mit einem...