Finanzen

Österreichs Steuerzahler müssen Milliarden in die Bauwirtschaft stecken

Lesezeit: 1 min
26.06.2013 00:13
Die österreichische Bundesregierung hat sich auf ein neuerliches Konjunkturpaket geeinigt. Die 1,5 Milliarden Euro schweren Maßnahmen sollen vor allem den Bausektor stützen. Drei Monate vor der anstehenden Nationalratswahl wollen sich die Koalitionsparteien keine Verschlechterung bei den Arbeitslosenzahlen leisten.
Österreichs Steuerzahler müssen Milliarden in die Bauwirtschaft stecken

Die am Dienstag vorgestellten Pläne für eine Konjunkturstütze wurden in den vergangenen Tagen heftig diskutiert. Auslöser war die Pleite des Baukonzerns Alpine. Es wird befürchtet, dass deren Insolvenz auch auf andere Branchen durchschlagen und das ohnehin geringe Wachstum schwächen könnte.

Den drohenden Verlust von tausenden Arbeitsplätzen im Zuge der Alpine-Pleite wollte die Regierung nur wenige Monate vor der Wahl offenbar nicht hinnehmen. In Österreich wird wie in Deutschland Ende September ein neues Parlament gewählt.

Mit dem 1,5 Milliarden schweren Stützungsmaßnahmen soll nun in erster Linie die Bauwirtschaft profitieren, berichtet der ORF. Erreicht werden soll dies unter anderem mit dem vorgezogenen Bau neuer Wohnungen, der rascheren Sanierung bestehender Immobilien und dem Ausbau des Hochwasserschutzes nach den jüngsten Überflutungen. Das gaben Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) am Dienstag bekannt.

Finanziert werden soll das Paket unter anderem aus Rücklagen der bundeseigenen Wohnungsgesellschaft sowie der für Herbst geplanten Versteigerung neuer Mobilfunkfrequenzen. Bei der kurzfristigen Fixierung neuer Ausgaben präsentierten sich die Koalitionspartner in seltener Eintracht. Faymann dankte seinem Vize sowie den ÖVP-Ministern ausdrücklich, „dass wir hier so rasch zu einer gemeinsamen Einigung gekommen sind“. Die Menschen „fragen sich, ob wir alles unternehmen, das möglich ist, um Arbeitsplätze zu sichern - daher ist unser Tempo angemessen rasch gewesen“.

Trotz der teilweise vorgezogenen oder zusätzlichen Ausgaben sieht die Regierung das angepeilte Nulldefizit im Jahr 2016 nicht in Gefahr. „Es sind ja nicht neue Projekte, sondern solche, die wir vorgehabt haben“, sagte Spindelegger. Er sprach von einem „runden Paket“. „Mir war es wichtig, zu sagen, wir nehmen nicht über Schulden neues Geld in die Hand“, so der Vizekanzler. Zahlreiche Posten des Pakets seien nicht budgetwirksam und die Vermeidung von Arbeitslosigkeit mache sich schließlich bezahlt.

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...