Politik

Spanische Konservative: 20 Jahre lang illegale Spenden erhalten

Der Skandal um den ehemaligen Schatzmeister von Rajoys Partei und die angeblichen dunklen Machenschaften der Regierungspartei spitzt sich zu. Mindestens 20 Jahre lang soll die Partei illegale Spenden von Unternehmen erhalten haben. Als Dank gab es Baulizenzen und Aufträge.
08.07.2013 01:13
Lesezeit: 1 min

Ein paar Wochen war es still um den ehemaligen Schatzmeister der Partido Popular (PP) von Regierungschef Mariano Rajoy, Luis Barcenas. Doch nun ist der Skandal wieder neu aufgeflammt. Barcenas erhebt nun selbst schwere Vorwürfe gegen die gesamte Partei und versorgt damit die Vorwürfe der Korruption mit neuem Futter.

Der spanischen Zeitung El Mundo erzählte Barcenas, dass sich die PP zumindest in den vergangenen 20 Jahren illegal finanziert hat. Geldspenden von Bau- und anderen Unternehmen habe Rajoys Partei erhalten. Die Unternehmen wiederum erhielten dafür Aufträge. Das Geld selbst soll in Taschen in das Büro des Schatzmeisters geliefert worden sein.

Ein Teil des Geldes sei dann auf ein Konto eingezahlt worden sein, dass schwarz zusätzliche Kosten von Wahlkampagnen deckte. Der Rest sei für andere Zwecke verwendet worden, so Barcenas. Alle vier Monate wurden dann damit auch die bar ausgezahlten Boni an den Präsidenten, den Generalsekretär und andere wichtige Mitglieder beglichen.

Barcenas selbst wird verdächtigt, etwa 48,2 Millionen Euro auf nicht gemeldeten Auslandskonten versteckt zu haben. Er bestärkt mit seinen Aussagen nun die Berichterstattung der spanischen Zeitung El Pais. Dieser wurden Dokumente über Barcenas Konto in der Schweiz zugespielt, die auch auch Rajoy belasteten. So besteht seitdem der Verdacht, dass Rajoy zwischen 1997 und 2008 zusätzlich zu seinem Gehalt jährlich irreguläre Zahlungen in Höhe 25.200 Euro erhalten habe – insgesamt mehr als 252.000 Euro steuerfrei (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Jahreszahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise beim Mischkonzern
10.07.2025

Jetzt ist der Milliardenverlust bei der Baywa amtlich: Das Minus von 1,6 Milliarden Euro ist vor allem auf Abschreibungen bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Rechnung für die Private-Equity-Branche: 79 Milliarden
10.07.2025

Donald Trumps Zollkurs und globale Kriege setzen der Private-Equity-Branche massiv zu. Was hinter dem dramatischen Kapitalschwund steckt...

DWN
Politik
Politik „Kleiner Lichtblick für die Ukraine“ nach Trumps Kehrtwende
10.07.2025

Der Kurswechsel der USA beim Waffenlieferprogramm für die Ukraine dürfte die Gespräche europäischer Staats- und Regierungschefs in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende: Industriestandort gefährdet
10.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Schuldenkrise: Droht der Dollar-Kollaps? Was Anleger jetzt wissen müssen
10.07.2025

Die USA spielen mit dem Feuer: Zölle, Dollar-Schwächung und wachsende Schulden bedrohen das globale Finanzsystem. Doch es gibt Strategien...

DWN
Finanzen
Finanzen Hochsteuerland: Staat zockt Menschen ab - Von einem Euro bleiben Arbeitnehmern nur 47 Cent
10.07.2025

Bis zum 13. Juli arbeiten die Menschen in Deutschland in diesem Jahr nach Angaben des Bundes der Steuerzahler für die Staatskasse. Der...