Deutschland

Ausländer-Krawalle in Hamburg: Brennende Autos und fliegende Steine

Lesezeit: 1 min
14.07.2013 01:06
Im Hamburger „Stolperviertel“ ist es erneut zu Ausschreitungen zwischen Polizeibeamten und Jugendlichen gekommen. Drei Autos wurden angezündet und Polizisten wurden mit Steinen beworfen. Die Polizei sieht noch keine Ähnlichkeiten zu den Krawallen in Schweden vor zwei Monaten.
Ausländer-Krawalle in Hamburg: Brennende Autos und fliegende Steine

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In der Nacht zum Samstag kam es in Hamburg-Altona zu Ausschreitungen zwischen etwa 150 meist jugendlichen Anwohnern und 140 Polizeibeamten. Im Verlauf der Krawalle wurden drei Autos angezündet.

Der Polizeieinsatz soll durch das Zünden von Feuerwerkskörpern in einem Hinterhof provoziert worden sein. Die Hamburger Polizei-Sprecherin Ulrike Sweden kündigt nun mehr Polizeipräsenz an, berichtet die Hamburger Morgenpost. Polizisten seien mit Steinen beworfen worden.

Ein Polizei-Sprecher der Hamburger Polizei sagte, dass die Krawalle ein Vorspiel gehabt haben. Seit 2012 gebe es eine Gruppe von etwa 30 Jugendlichen, die im sogenannten Hamburger „Stolperviertel“ mehrere Körperverletzungs- Drogen und Raubdelikte begehen würden.

Im vergangenen Winter sei es dann etwas ruhiger geworden. Doch im Frühjahr sei es erneut zu derartigen Delikten gekommen. Anwohner hätten sich immer wieder bei der Polizei beschwert. „Ich möchte betonen, dass es sich nicht um einen kulturellen Konflikt handelt. Unter den Beschwerdeführern gibt es auch türkischstämmige Eltern“, sagte der Sprecher den Deutschen Wirtschafts Nachrichten.

Auf Nachfrage, ob es Parallelen zu den Ausschreitungen in Schweden gebe, sagte der Sprecher, dass man „die Kirche im Dorf“ lassen solle. Es gebe keinerlei Parallelen, da die Ausgangsbedingungen und Umstände keine Ähnlichkeiten aufweisen. Im vergangenen Jahr seien auch Jugendschutzbeamte und Street-Worker eingesetzt worden, um Jugendliche im Viertel zu betreuen. Doch die behördlichen Maßnahmen seien „überwiegend“ ins Leere gelaufen.

Für kommende Woche sei eine Zusammenkunft zwischen Anwohnern und Polizeibeamten geplant. Auch Politiker werden der Zusammenkunft beiwohnen. Aktuell befänden sich 120 Beamte im Viertel. Die Hamburger Polizei sei nicht interessiert an einer weiteren Eskalation. Schon zuvor war es am Donnerstagabend zu Ausschreitungen zwischen der Polizei und Jugendlichen des „Stolperviertels“ gekommen.

In Schweden war es vor zwei Monaten zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Ausländern und der Polizei gekommen. In Schweden war daraufhin die liberale Einwanderungspolitik des Landes in die Diskussion geraten (hier).


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...