Die Veröffentlichung der Arbeitslosenstatistik des Nationalen Statistik Instituts (INE) in Spanien sollte Erleichterung für die politischen Entscheidungsträger in Spanien bringen. Die Zahl der arbeitenden Bevölkerung ist um 149.000 gestiegen und auch die Zahl der Arbeitslosen ist um 225.000 zurückgegangen, berichtet El Pais. Die Arbeitslosenquote ist von 27,16 auf 26,26 Prozent gefallen. Doch der Schein trügt. Die Zahlen spiegeln nur eine saisonale Entwicklung wieder.
Erst muss sich noch herausstellen, ob der leichte Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt sich als dauerhaft erweist. Vor der Hauptsaison des spanischen Tourismus werden jedes Jahr mehrere befristete Stellen angeboten und besetzt. Nimmt man den saisonalen Faktor aus der Rechnung heraus, dann ergibt sich im zweiten Quartal nur ein Zuwachs von 13.000 neuen Arbeitsplätzen, berichtet El Pais.
Angaben des Think Tanks OpenEurope zufolge hat der Anstieg der neuen Jobs überwiegend auf den Balearischen Inseln und in Andalusien stattgefunden.
Von den neu geschaffenen Stellen sind 162.000 befristet, die meisten davon in Teilzeit. Die Zahl der festen Arbeitsverträge fiel indes um 50.400. Der Anteil befristet beschäftigten Bevölkerung stieg um einen Prozentpunkt auf 23,12 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit insgesamt derzeit noch um 284.500 höher.
Bei dem Bericht des INE handelt es sich jedoch um eine Verzerrung der Realität. Die Rezession in Spanien den Arbeitsmarkt nach wie vor fest im Griff. Im vergangenen Jahr sei ein ähnlicher saisonaler Effekt beobachtet worden.