Politik

Whistleblower Manning verurteilt, Bürgerrechtler protestieren

Lesezeit: 1 min
31.07.2013 08:46
Die USA haben den Soldaten Manning wegen Spionage verurteilt, da er amerikanische Kriegsverbrechen aufgedeckt hat. Ihm droht nun eine lebenslange Haftstrafe. Mannings Unterstützer fordern seine Freiheit.
Whistleblower Manning verurteilt, Bürgerrechtler protestieren

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Ein US-Militärgericht hat den Soldaten Bradley Manning am Dienstag für nicht schuldig erklärt, den Feind unterstützt zu haben. Dennoch drohen ihm 136 Jahre Haft wegen der Übermittlung zahlreicher Dokumente an Wikileaks, in denen amerikanische Kriegsverbrechen dokumentiert werden.

Manning hatte sich dafür entschieden, einen Richter über seinen Fall entscheiden zu lassen, anstatt eine Jury von Soldaten, berichtet RT. Wäre der 25-Jährige der Unterstützung des Feindes schuldig gesprochen worden, hätte dies eine lebenslängliche Haftstrafe ohne Haftaussetzung bedeutet.

Dennoch besteht noch immer die Möglichkeit, dass Manning 136 Jahre eingesperrt wird. Denn er wurde der Spionage, des Diebstahls und der Untreue für schuldig erklärt. Nur bei der Unterstützung des Feindes und beim Spionagevorwurf wegen der Verbreitung des Videos „Collateral Murder“ (siehe unten) wurde er nicht schuldig gesprochen. In dem Video ist zu sehen, wie US-Soldaten aus der Luft mehrere Zivilisten töten und dies auf zynische Weise kommentieren.

Das Center for Constitutional Rights sagte in einem Statement:

„Wir leben jetzt in einem Land, wo jemand, der Kriegsverbrechen aufdeckt, zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt werden kann, obwohl er nicht schuldig ist, dem Feind geholfen zu haben. Gleichzeitig bleiben die für die Kriegsverbrechen Verantwortlichen in Freiheit.

Vor der Militärbasis, in der über Manning geurteilt wurde, versammelten sich am Dienstag Demonstranten. Sie forderten „Freiheit für Bradley Manning“ und „Drei Jahre sind genug“, so lang befindet sich Manning bereits in Haft. Bereits am Wochenende wurde in 40 Städten in der ganzen Welt für Mannings Befreiung demonstriert.

Kürzlich erhielt Manning den Sean-McBride-Preis des Internationalen Ständigen Friedensbüros, da auf Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit aufmerksam gemacht hat (hier).

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Watch live streaming video from democracynow at livestream.com

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...