Politik

EZB kündigt erneut Feuerwehr-Maßnahmen an

Mario Draghi weicht nicht von seiner Linie ab. Die EZB ist „darauf vorbereitet“, Staatsanleihen von Krisenländern in unbegrenzter Menge anzukaufen. Ohne die psychologische Wirkung dieses Schutzmechanismus droht der Euro zu zerbrechen. Angesichts der neuen Finanzlücke in Griechenland kann die EZB gar nicht von ihrem Kurs abweichen.
03.09.2013 08:59
Lesezeit: 1 min

Die Europäische Zentralbank ist noch immer fest entschlossen und darauf vorbereitet, das Staatsanleihen-Ankaufprogramm (OMT) umzusetzen, sollte dies einmal erforderlich werden. Das OMT-Programm sei „aus einer geldpolitischen Perspektive notwendig“, sagte EZB-Direktoriumsmitglied Benoit Couere in einer Konferenz vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin.

Die EZB sei „darauf vorbereitet“, die Ankündigung Mario Draghis aus dem vergangenen Jahr umzusetzen, sagte Couere einem Bericht des EU Observer zufolge. Draghi sagte im August 2012, die EZB werde alles tun, was getan werden müsse, um zu verhindern, dass Länder wegen zu hoher Staatsschulden aus dem Euro-Raum ausscheiden müssen.

Die Ankündigung hat ihre Wirkung nicht verfehlt. Die Zinslast von Italien und Spanien ging zurück, ohne dass die EZB tatsächlich Anleihen mit einer Laufzeit von ein bis drei Jahren ankaufen musste.

Das heißt jedoch nicht, dass es nicht bald so weit sein könnte.

In Griechenland ist die Finanzsituation schlimmer als je zuvor. Durch den Bailout hat sich die Schuldenlast nur verschlimmert. Am Montag wurde bekannt, dass Griechenland neue Finanzhilfen von mindestens elf Milliarden Euro benötigt (mehr hier).

Darüber hinaus sind die Griechen mit ihrem Sparkurs am Ende. Neue Sparmaßnahmen könnte die Regierung stürzen und das Land noch tiefer in die Krise rutschen lassen (hier). Der Ankauf von griechischen Staatsanleihen durch die EZB würde dann immer wahrscheinlicher.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...