Politik

Torsten Staffeldt (FDP)

Torsten Staffeldt (FDP) ist Bundestagsabgeordneter. Er ist Mitglied im Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie Schriftführer. Des Weiteren ist er stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.
16.09.2013 01:39
Lesezeit: 1 min

Welchen Weg soll die EU einschlagen: Mehr Abgabe von Souveränität an Brüssel oder Rückgabe von Souveränität an die Nationalstaaten, wie von den Briten gefordert?

Entscheidend ist hier das Subsidiaritätsprinzip. Aufgaben müssen auf der Ebene bearbeitet werden, die jeweils am besten und effektivsten ist. Die momentane Situation, in der aus Brüssel viele als bevormundend empfundene Vorgaben kommen, ist nicht befriedigend. In einigen Bereichen braucht Brüssel mehr Kompetenzen (etwa bei einer gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik), in anderen Bereichen müssen Kompetenzen zurückgegeben werden. Dies ist zwingend notwendig um die Akzeptanz der Europäischen Union bei Bürgerinnen und Bürgern wieder zu verbessern. Denn Europa hat viele Vorteile für uns. Sei es die Reisemöglichkeit, die Freizügigkeit bei den Arbeitsplätzen oder der Binnenmarkt. Durch die Eurozonenkrise und überbordende Regulierungswut aus Brüssel werden diese Vorteile negiert.

Soll es eine gemeinsame Haftung für die Schulden geben, oder soll jeder Nationalstaat für seine eigenen Schulden haften?

Vergemeinschaftete Schulden sind grundsätzlich falsch. Eine gemeinsame Haftung entlässt Schuldensünder aus ihrer Verantwortung. Wer Schulden macht, muss auch dafür einstehen. Jeder hat eine Chance verdient, wenn er in eine Krise gerät, dies kann aber nicht zu einer dauerhaften Lösung werden. Aus diesem Grund habe ich im Bundestag auch der ersten Griechenland-Hilfe noch zugestimmt, danach aber dagegen gestimmt. Auf EU-Ebene gibt es keine ausreichend wirksamen Sanktionsmechanismen, die bei einer gemeinsamen Haftung innerhalb der EU für einen Ausgleich sorgen.

Sparen geht am besten durch effizienten Einsatz von Steuergeldern. Sind Sie dafür oder dagegen, dass Behörden und Politiker, die nachweislich Steuergelder verschwendet haben, dafür auch bestraft werden sollen, etwa durch ein Bußgeld?

Hier zu trennen zwischen Verschwendung und politischem Willen ist sehr schwer. Was der eine als Verschwendung betrachtet, ist für den anderen eine notwendige Ausgabe. Bei eindeutigem Versagen etwa in Aufsichtsräten halte ich eine Haftung für Politiker aber für angemessen. Hier können Regeln vergleichbar der Haftung von Managern erstellt werden. Aber grundsätzlich bin ich selbstverständlich für Sparen. Nur derjenige, der dauerhaft mit dem zurecht kommt, was er einnimmt hat auch Gestaltungsspielräume. Als Bremer aus Bremen kenne ich das zur Genüge.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Panorama
Panorama Polizeiliche Kriminalstatistik 2024: Immer mehr Gewaltdelikte
02.04.2025

Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 offenbart ein besorgniserregendes Bild: Trotz eines leichten Rückgangs der Gesamtkriminalität...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kurzarbeit auf Rekordhoch: Kritik an Verlängerung des Kurzarbeitergeldes wächst
02.04.2025

Die Wirtschaft steckt fest in einer Strukturkrise: seit 5 Jahren kein Wachstum. Die Folge: Immer mehr Unternehmen bauen Stellen ganz ab...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Wirtschaft: Verbände fordern dringenden Kurswechsel der Koalition
02.04.2025

Bitte kein "Weiter-so"! Mit Unmut blicken deutsche Wirtschafts- und Industrieverbände auf das, was die noch namenlose Koalition aus Union...

DWN
Politik
Politik Neue US-Zölle: Was die deutsche Wirtschaft fürchten muss
02.04.2025

Die geplanten Zölle von US-Präsident Trump sorgen für Unruhe in Europa. Niemand weiß genau, welche Branchen betroffen sein werden –...

DWN
Politik
Politik Ukraine erhält massive Militärhilfe aus Schweden und den Niederlanden – Russland weitet Einberufungen aus
02.04.2025

Die Ukraine erhält verstärkte militärische und finanzielle Unterstützung von Schweden und den Niederlanden, während Russland...

DWN
Politik
Politik Migration: Nancy Faeser sieht eigene Migrationspolitik als Erfolg
01.04.2025

Während SPD und Union über eine mögliche Koalition verhandeln: Die geschäftsführende Innenministerin Faeser präsentierte heute...

DWN
Politik
Politik Handelskonflikt eskaliert: EU prüft bislang ungenutztes Instrument
01.04.2025

Die Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA stehen kurz vor einer Eskalation. US-Präsident Trump plant neue Zölle auf eine...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Trumps Zölle - Warum Hyundai jetzt auf Milliarden-Investitionen in den USA setzt
01.04.2025

Geht sein Plan auf? Trumps Zollerhöhungen erzwingen bereits drastische Reaktionen. Hyundai investiert 21 Milliarden US-Dollar in die USA,...