Politik

Berlusconi will in Estland zur Europa-Wahl antreten

Der frühere italienische Premier könnte bald Mitglied des EU-Parlaments werden. Er prüft derzeit eine Kandidatur in Estland. Denn in Italien ist es ihm aufgrund einer Verurteilung wegen Steuerbetrugs verboten, sich zur Wahl zu stellen.
18.09.2013 12:13
Lesezeit: 1 min

Silvio Berlusconi will EU-Abgeordneter werden. Da er in Italien wegen Korruption verurteilt wurde und nicht für ein politisches Amt kandidieren kann, könnte er sich in Estland für einen Sitz im EU-Parlament bewerben.

Die Idee, in Estland zur EU-Wahl anzutreten, findet zunehmend Unterstützung im Umkreis von Berlusconi, berichtet Il Messaggero. Da der frühere Premier am 1. August wegen Steuerbetruges zu vier Jahren Haft verurteilt wurde, ist ihm nach italienischem Recht die Kandidatur für politische Ämter versagt. Die Strafe wurde später auf ein Jahr reduziert (mehr hier).

Berlusconi droht derzeit außerdem der Ausschluss aus dem italienischen Senat. Würde er ausgeschlossen, könnte seine PDL die Regierung zu Fall bringen, was die Zinsen in die Höhe treiben würde, warnte kürzlich der italienische Premier Enrico Letta (hier).

Estland bietet sich für Berlusconi als Ort für seine Kandidatur zum EU-Parlament an, weil dort der Unternehmer Ernesto Preatoni, ein enger Freund Berlusconis, gut etabliert ist. Preatoni ist Eigner der Hotelgruppe Domina Vacanze. Er könnte in Estland eine Wahlliste gründen und Berlusconi ins EU-Parlament bringen.

Es gibt kein Gesetz in der EU, das einen Bürger davon abhält, sich in einem anderen EU-Land zur Europawahl im kommenden Mai aufstellen zu lassen. Die EU hat 16 Millionen Euro zu Verfügung gestellt, um die Bürger zur Europawahl zu motivieren und um Martin Schulz und seine Kollegen im Wahlkampf zu unterstützen (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Politische Zerreißprobe in Polen: Tusk stellt Vertrauensfrage nach Wahlschlappe
03.06.2025

Nach der Niederlage seines politischen Verbündeten Rafal Trzaskowski bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in Polen steht...

DWN
Politik
Politik Ultimatum statt Diplomatie: Moskaus Bedingungen für einen Friedensvertrag
03.06.2025

Russland hat nach tagelangen Forderungen nun sein Memorandum für eine Beendigung des Krieges in der Ukraine veröffentlicht. Im Grunde...

DWN
Technologie
Technologie Toyota hebt ab – Autobauer setzt auf Flugtaxi-Revolution in den USA
03.06.2025

Mitten in der Krise der deutschen Flugtaxi-Pioniere investiert Toyota hunderte Millionen in ein US-Start-up – und setzt auf eine Zukunft...

DWN
Politik
Politik Iran kurz vor der Atombombe – und der Westen schaut zu
03.06.2025

Trotz internationaler Warnungen treibt der Iran sein Atomprogramm unbeirrt voran – mit Uranmengen, die für den Bau mehrerer Bomben...

DWN
Politik
Politik Rechtsruck in Polen – schlechte Aussichten für Berlin?
02.06.2025

Polen hat einen neuen Präsidenten – und der Wahlausgang sorgt europaweit für Nervosität. Welche Folgen hat der Rechtsruck für Tusk,...

DWN
Politik
Politik Trump zieht Investoren ab – Europa droht der Ausverkauf
02.06.2025

Donald Trump lockt mit Milliarden und Zöllen Investoren zurück in die USA – Europa verliert an Boden. Bricht der alte Kontinent im...

DWN
Politik
Politik Plan von Klingbeil: Steuerentlastungen für Unternehmen – das sind die Details
02.06.2025

Die schwarz-rote Koalition will zeigen, dass sie Probleme angeht – auch die schwächelnde Wirtschaft. Finanzminister Lars Klingbeil will...

DWN
Technologie
Technologie Robotikbranche 2025 in schwieriger Phase – Umsatzrückgang droht
02.06.2025

Die deutsche Robotikbranche kämpft 2025 mit rückläufigen Umsätzen und schwankenden Rahmenbedingungen. Welche Teilbereiche sind...