Politik

Südeuropa: Wenig Hoffnung auf die SPD

Lesezeit: 1 min
24.09.2013 03:11
Angela Merkel Europa-Politik habe sich bei den Wahlen durchgesetzt, finden die Südeuropäer. Die ersten Reaktionen zeigen: Man ist sich nicht sicher, ob das für den Süden gut oder schlecht ist. Die italienischen Sozialisten beschimpfen die SPD und werfen ihr Ideen-Mangel vor.
Südeuropa: Wenig Hoffnung auf die SPD

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Der Wahlsieg Angela Merkels ist nicht nur innenpolitisch von Bedeutung. Vor allem in der EU schaut man ganz genau auf die Ergebnisse der Bundestagswahlen. Angela Merkel und Wolfgang Schäuble haben in den vergangenen Jahren eine wichtige Rolle gespielt. Dies spiegelt sich auch in der südeuropäischen Presse wieder.

„Merkel hat es als einziger europäischer Regierungschef erreicht, dass die Wähler ihre Krisenbewältigung gebilligt haben“, schreibt die spanische El Mundo. Viele Regierungen wurden in den vergangen Jahren abgestraft und mussten sich Neuwahlen stellen. Merkel sei konsequent beim Thema Sparmaßnahmen und setze dies ohne großen Wirbel um, so El Mundo. Dies „bewundern die jungen Menschen in Deutschland“.

Eine große Koalition könnte dennoch die über die europäischen Länder verhängten Sparmaßnahmen „etwas entspannen“. Allerdings sei Merkel für ihre ideologische Weitsicht und ihre Anpassungsgabe bekannt. „Die Deutschen haben Ja gesagt zu ihrer Königin, Angela I.“, heißt es in der El Mundo.

Ähnlich sieht es El Pais. Aus europäischer Sicht sei Merkels Sparpolitik durch die Wahl bekräftigt worden. Eine große Koalition „würde die Position Merkels innenpolitisch sowie auf europäischer und transatlantischer Ebene nicht wesentlich ändern“. Am Ende werden die Sozialdemokraten Merkels Politik mittragen, so El Pais.

Die griechische Zeitung Ta Nea titelte am Montag: „Europa wird Merkel-Land nach dem Triumph der Königin der Sparmaßnahme“. Merkel sei „allmächtig“. Noch nie sei auch die Rolle Deutschland in Europa so dominant gewesen. „Die gestrigen Ergebnisse sind ein persönlicher Sieg“, heißt es in der Ta Nea. Allerdings geht der Redakteur der Zeitung hofft immerhin, dass die Sozialdemokraten in einer großen Koalition die „Dominanz Merkels brechen können“. Die Koalition mit der SPD könne auch dazu führen, dass neue Mittel aus EU-Strukturfonds die Länder erreichen.

In Italien setzt man dagegen keine Hoffnung auf die SPD im Falle einer Koalition. Es werde von der bisherigen politischen Strategie keine Abweichung geben, heißt es in der La Stampa. „Die Sozialdemokratie hat weder Ideen noch Alternativen.“ In Deutschland gebe es keine alternative Politik, das hätten die Wahlen gezeigt.

 


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Politik
Politik Wider den Hedonismus: Warum Wehrpflicht (und Zivildienst) Deutschland wieder auf Spur bringen
15.01.2025

Als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), vom russischen Überfall auf die Ukraine richtig geschockt, die Zeitenwende für Deutschland ausrief,...

DWN
Technologie
Technologie Wie ehemalige IT-Nerds der russischen Suchmaschine Yandex den KI-Markt Europas aufmischen
14.01.2025

Russische IT-Nerds bauen in Amsterdam das KI-Unternehmen Nebius auf. Informatiker um den Yandex-Suchmaschinen-Gründer Arkadi Wolosch...

DWN
Finanzen
Finanzen Bafin-Kontenvergleich: Alle Girokonten in Deutschland im Überblick
14.01.2025

Die Finanzaufsicht Bafin bringt Transparenz in den Kontomarkt: Mit dem neuen Bafin Kontenvergleich können Verbraucher alle Girokonten in...

DWN
Politik
Politik Russischer Außenminister Lawrow: "USA wollen nach Nord-Stream Gaspipeline TurkStream zerstören"
14.01.2025

Russlands Außenminister Lawrow beschuldigt die USA, mit ukrainischen Drohnenangriffen die Gasleitung TurkStream lahmlegen zu wollen....

DWN
Politik
Politik CDU-Heizungsgesetz: Wie die Union das Heizungsgesetz abschaffen will - und warum das schlecht wäre
14.01.2025

Das Habecksche Heizungsgesetz, offiziell Gebäudeenergiegesetz (GEG), gilt seit Januar 2024. Die CDU plant, das GEG bei einer möglichen...

DWN
Politik
Politik Weitere Ukraine-Hilfe? Pistorius zu Besuch in Kiew spricht sich dafür aus
14.01.2025

Ukraine-Hilfe 2025: Verteidigungsminister Boris Pistorius bleibt optimistisch, was die Fortsetzung der Unterstützung für die Ukraine...

DWN
Politik
Politik NATO-Gipfel: Schutz für Ostsee-Infrastruktur geplant
14.01.2025

Nato schützt sich künftig besser vor Sabotageakten gegen wichtige Infrastruktur wie Kabel und Pipelines. Deutschland steuert mit...

DWN
Panorama
Panorama Stasi-Akten sichern: Der historische Moment der Besetzung der Stasi-Zentrale
14.01.2025

Am 15. Januar 1990 stürmte das Volk die Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg und sicherte wertvolle Stasi-Akten für die spätere...