Die Beteiligung des BND an geheimen Kommando-Aktionen im Rahmen der NATO-Schatten-Armee Gladio wurde beim Prozess in Luxemburg vor Gericht erörtert. Das Luxemburger Wort bezieht sich auf angebliche Geheimdokumente, aus denen hervorgehen soll, dass die deutschen Geheimdienste bereit waren, ihre Unterlagen zu deklassifizieren. Das Blatt schreibt:
Deutsche Dokumente befassen sich mit der Anschaffung von „Harpoon“-Funkgeräten durch den SREL deren Bezahlung über eine „Einziehungsstelle für Ausgleichsforderungen“ in Köln geregelt wurde. Zur Erklärung: AEG-Telefunken stellte diese Datenfunkgeräte für das „Allied Clandestine Comittee“ her, unter deren Schirmherrschaft alle europäischen Stay-Behind-Netzwerke funktionierten.
Die Bundestagsfraktion der Partei Die Linke hatte eine Kleine Anfrage im Bundestag gestellt. Inhalt der Anfrage war die Aufdeckung der Tätigkeiten von Gladio. Ein Zeuge hatte im „Bombenleger-Prozess“ den BND im Rahmen seiner Aussage schwer belastet. So soll sich der BND an mehreren Bombenanschlägen in Europa beteiligt haben. Der deutsche Geheimdienst sei auch für das Attentat auf das Münchner Oktoberfest im Jahr 1980 verantwortlich.
„Gladio“ ist eine paramilitärische Geheimarmee. Sie wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegen eine mögliche Sowjet-Invasion Westeuropas gegründet. Ihr Personal wurde aus rechtsradikalen Kreisen in Deutschland, Griechenland, Italien, Belgien, Spanien, Luxemburg, Österreich und der Türkei rekrutiert. Der NATO-Geheimarmee werden zahlreiche Bombenanschläge, Morde und weitere Terrorakte angelastet.
Update: In einer früheren Version hatten wir uns auf die Information des Luxemburger Worts bezogen, derzufolge Kanzleramtsminister Ronald Profalla die Beteiligung in einem Brief an die Verteidigung eingeräumt haben soll. Das ist offenkundig nicht der Fall. Der Luxemburger Rechtsanwalt Vogel sagte der Jungen Welt: „Das ist völliger Quatsch. Ich habe vor Gericht lediglich aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken zitiert.“