Politik

Massenprotest: Thailands Regierungschefin muss vor Demonstranten fliehen

Thailands Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra musste vor Demonstranten in Sicherheit gebracht werden. Diese stürmten das Gelände, auf dem sich Yingluck aufhielt. Bei den Protesten gegen die Regierung wurden bereits zwei Menschen getötet und Dutzende verletzt. Die Ausschreitungen sind die schwersten seit drei Jahren.
01.12.2013 10:15
Lesezeit: 1 min

In Thailand ist Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra am Sonntag vor aufgebrachten Regierungsgegnern in Sicherheit gebracht worden. Nach Auskunft eines Mitarbeiters der Regierungschefin stürmten Demonstranten in der Hauptstadt Bangkok das Gelände eines Sportclubs der Polizei, wo sich Yingluck aufhielt. Sie habe das Gebäude wohlbehalten verlassen und sei an einen anderen Ort gebracht worden.

Ein Reuters-Augenzeuge berichtete, am Regierungssitz, in dem sich Yinglucks Büro befindet, habe die Polizei Tränengas auf Protestierende gefeuert. Die Demonstranten versammelten sich an mehreren Orten in der Hauptstadt. Ihr Ziel ist es, die Regierung zu stürzen. Für diesen Sonntag planten sie die Stürmung staatlicher Einrichtungen.

Bei Zusammenstößen zwischen Anhängern und Gegnern von Yingluck ist am Sonntag in Bangkok erneut ein Mensch getötet worden. Offiziellen Angaben zufolge starb der 43-jährige Regierungs-Befürworter an seinen Schussverletzungen. Der Vorfall ereignete sich unweit des Sportstadions, in dem sich Tausende Anhänger der Regierungschefin versammelt hatten.

In der Nähe war bereits am Vortag ein Mensch erschossen worden. Dutzende Demonstranten wurden den Rettungsdiensten zufolge verletzt. Die Lage in Bangkok ist seit Tagen äußerst angespannt. Für Sonntag planen die Regierungsgegner eine Ausweitung ihrer Massenproteste und die Stürmung mehrerer staatlicher Einrichtungen (mehr hier).

Die 46-jährige Yingluck ist die Schwester des 2006 gestürzten und wegen Korruption verurteilten Ex-Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra. Die Demonstranten werfen Yingluck vor, sie sei nur eine Marionette ihres Bruders, der vor einer Haftstrafe ins Ausland geflohen war, und fordern ihren Rücktritt.

Die aktuellen Proteste sind die größten seit den Unruhen im April und Mai 2010, die das gesamte Land ergriffen hatten und am Ende vom Militär niedergeschlagen wurden. Dabei wurden 91 Menschen, überwiegend Thaksin-Unterstützer, getötet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Migrationsstreit im Bundestag: SPD hält sich Gang vor das Verfassungsgericht offen
31.01.2025

Der Migrationsdebatte spaltet den Bundestag. Am Freitag könnte die CDU mit ihrem "Zustrombegrenzungsgesetz" mit Unterstützung der AfD,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mittelstand: Sprachbarriere Englisch - Deutsche Unternehmen verlieren den Anschluss
31.01.2025

Ohne eine gemeinsame Sprache kann man nicht zusammenarbeiten. Deren Fehlen wird rasch zum Problem, wenn Unternehmen grenzüberschreitend...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EZB senkt Zinsen: Was das für Sparer und Hausbauer bedeutet
30.01.2025

Bereits zum fünften Mal in Folge hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen für den Euroraum gesenkt. Grund sind schlechte...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Moderna-Impfstoff: EU-Kommission unterzeichnet Vertrag über Coronavirus-Impfstoffe
30.01.2025

Die Covid-19-Pandemie beschäftigt weiterhin die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen: Die EU-Kommission hat...

DWN
Politik
Politik CDU: Umfrage zur Bundestagswahl sieht Union mit leichtem Verlust
30.01.2025

Die CDU hat laut INSA-Umfrage mit ihrem Vorstoß zu einer restriktiveren Migrationspolitik die Mehrheit der Bevölkerung auf ihrer Seite -...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Wirtschaft schrumpft weiter: Keine Entspannung trotz steigendem Privatkonsum
30.01.2025

Die deutsche Wirtschaft verliert weiter im internationalen Vergleich an Wettbewerbsfähigkeit. Auch im vierten Quartal 2024 sank das...

DWN
Politik
Politik Ex-Kanzlerin Merkel kritisiert Friedrich Merz: "Halte ich für falsch"
30.01.2025

Friedrich Merz und die CDU bringen zum ersten Mal einen Antrag mit Hilfe der AfD durch den Bundestag. Nun meldet sich Ex-Kanzlerin Angela...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnimmobilie kaufen: So geht es am Immobilienmarkt 2025 weiter
30.01.2025

Sie wollen eine Wohnimmobilie kaufen? Dann sollten Sie den Kaufmarkt genau im Blick behalten. Nach einem soliden Jahresauftakt herrscht...