Politik

Einige Hedgefonds ziehen Kapital von Deutscher Bank ab

Einige Hedgefonds haben am Donnerstag ihre Cash-Bestände bei der Deutschen Bank reduziert. Ebenfalls irritierend ist die ungewöhnlich hohe Nachfrage nach US-Dollars. Beide Entwicklungen deuten auf eine gewisse Nervosität hin.
30.09.2016 02:06
Lesezeit: 1 min
Einige Hedgefonds ziehen Kapital von Deutscher Bank ab
Die Entwicklung bei den Euro-Dollar-Swaps. (Grafik: Zerohedge)

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Deutsche Bank hat Spekulationen über den Rückzug von Clearing-Kunden auf eine solide Finanzsituation verwiesen. "Unsere Kunden gehören zu den anspruchsvollsten Investoren der Welt", erklärte Michael Golden, Sprecher des Instituts, am Donnerstagabend. "Wir sind zuversichtlich, dass die meisten von ihnen Kenntnis haben von unserer stabilen Finanzposition, dem derzeitigen makroökonomischen Umfeld, dem Rechtsstreit in den USA und den Fortschritten, die wir mit unserer Strategie machen."

Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte zuvor berichtet, dass sich einige Fonds, die ihre Derivate-Geschäfte über die Deutsche Bank abwickeln, langsam zurückziehen. Sie hätten einige ihrer gelisteten Derivate in dieser Woche anderen Firmen übertragen, hieß es unter Berufung auf interne Bank-Dokumente, in die Bloomberg Einsicht nahm. Eine mit der Angelegenheit vertraute Person sagte Bloomberg, es handele sich um rund zehn Hedgefonds, die ihr Engagement zurückfahren. Die meisten der mehr als 200 Hegdefonds-Kunden der Bank hätten hingegen keine Änderungen vorgenommen. Das Wall Street Journal schreibt, es handle sich unter anderem um die Unternehmen Magnetar Capital LLC, Millennium Management LLC und AQR Capital Management LLC.

Ein Insider sagte der Nachrichtenagentur Reuters: "Eine Handvoll Kunden, die meisten davon Hedgefonds, stellen Fragen."

In den USA gehandelte Titel der Deutschen Bank brachen um mehr als sieben Prozent ein. Mehr als 41 Millionen Aktien wechselten den Besitzer - so viele wie noch nie zuvor.

Die Deutsche Bank steckt in der Krise: Zuletzt war der Aktienkurs wegen des Streits mit den US-Behörden über faule Hypothekenpapiere eingebrochen, der die Bank im schlimmsten Fall 14 Milliarden Dollar kosten könnte. Eine solche Strafe würde die Rückstellungen des Instituts deutlich übersteigen - und viele andere Rechtsstreitigkeiten schwelen noch.

Die Meldung von den Hedgefonds könnten darauf hindeuten, dass Spekulanten die Deutsche Bank ins Visier genommen haben. Doch eine andere Entwicklung gibt Beobachtern ebenfalls Anlass zur Sorge: Am Donnerstag zeigte sich in Europa eine ungewöhnliche hohe Nachfrage nach US-Dollars. Die Nachfrage der Banken nach US-Dollar stieg innerhalb kürzester Zeit um 2.000 Prozent. Zerohedge glaubt, dass die Banken damit beginnen, sich für ihr Counterparty-Risiko bei der Deutschen Bank abzusichern.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Stellenanzeigen: Firmen verschenken Potenzial mit fehlender Familienfreundlichkeit
21.08.2025

Deutsche Unternehmen reden gern über Familienfreundlichkeit, doch in den Stellenanzeigen bleibt davon wenig übrig. Eine neue Analyse...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft US-Importzoll auf Autos aus EU soll rückwirkend sinken
21.08.2025

Washington senkt seine Importzölle auf Autos aus der EU – rückwirkend und überraschend deutlich. Für Europas Autobauer ist das zwar...

DWN
Panorama
Panorama Nord-Stream-Anschlag: Carabinieri verhaften Ukrainer wegen Sprengstoff-Operation
21.08.2025

Seit zwei Jahren ermittelt die Bundesanwaltschaft im Fall der gesprengten Nord-Stream-Pipelines. Nun gerät ein Ukrainer ins Visier, den...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Homeoffice auf Rezept? Ärztliches Attest bedeutet keinen Anspruch aufs Homeoffice – was zu beachten ist
21.08.2025

Ärztliche Homeoffice-Atteste liefern Hinweise, sind aber kein automatischer Freifahrtschein. Fehlen verbindliche Regeln und ein...

DWN
Politik
Politik Russland erklärt, in die Sicherheitsgarantien für die Ukraine „einbezogen“ werden zu wollen
21.08.2025

Russland will bei den Sicherheitsgarantien für die Ukraine mitreden – und verlangt ein Vetorecht. Experten warnen: Damit droht Moskau,...

DWN
Finanzen
Finanzen Millionen PayPal-Zugangsdaten im Umlauf – das sollten Nutzer jetzt tun
21.08.2025

Millionen PayPal-Zugangsdaten sollen im Darknet zum Verkauf stehen – zu einem erstaunlich niedrigen Preis. Ob es sich um aktuelle Daten...

DWN
Panorama
Panorama Streit um neue Praxisgebühr: Ärzte, Gewerkschaften und Politik in Alarmbereitschaft
21.08.2025

Die Forderung nach einer neuen Praxisgebühr entfacht heftige Debatten zwischen Arbeitgebern, Ärzten, Gewerkschaften und Politik. Während...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Südkorea folgt China in die Arktis: Fünfjahresplan für die nördliche Seeroute
21.08.2025

Südkorea will in die Arktis – mit einem Fünfjahresplan für die Nördliche Seeroute. Während China und Russland bereits Milliarden...