Politik

Abkommen: Brüssel beschleunigt Georgiens EU-Beitritt

Die EU und Georgien forcieren die Verhandlungen zum Assoziierungs-Abkommen. Georgiens langfristiges Ziel sei eine EU-Mitgliedschaft, so der Premier. Dafür fordert Kommissions-Chef Barroso von dem Land Fortschritte bei Demokratie und Medienfreiheit.
06.02.2014 00:14
Lesezeit: 1 min

Aktuell:

Deutschland macht den Weg für Gen-Mais in der EU frei

Georgien plant weiterhin ein Assoziierungsabkommen mit der EU. Der Premierminister Georgiens, Irakli Garibashvili, versicherte der EU-Kommission, dass sein Land trotz der Tumulte in der Ukraine an der Unterzeichnung des Abkommens festhalten werde. Beide Seiten bekräftigten ihren Willen, die Verhandlungen zu beschleunigen, um einen baldigen Abschluss zu sichern. Das Abkommen soll bis spätestens August unterzeichnet werden.

Das Assoziierungsabkommen beinhaltet einen Austausch auf wirtschaftlicher und politischer Ebene zwischen der ehemaligen Sowjet-Republik und der EU.

„Georgiens Wahl zu Europa und Georgiens europäische Integration sind bereits unumkehrbar“, sagte Garibashvili in einem Interview in Brüssel. „Wir denken nicht nur über das Assoziierungsabkommen nach. Unser ultimatives Ziel ist es ein Mitglied der EU zu werden“, so der Premier Georgiens.

Um die Bindungen zwischen der EU und Georgien zu festigen, hat das Land zwei Investment-Fonds aufgesetzt, wie das Wall Street Journal berichtet. Dadurch will es ausländisches Kapital anziehen. Die EU unterstützt diese Bestrebungen durch Investment-Konferenzen in Brüssel, auf denen sie um Geld für Georgien wirbt. So will die EU ihren Einfluss in Georgien ausdehnen.

Russland dürfte diese Entwicklungen mit Argwohn beobachten. Erst 2008 kam es zu einer Invasion russischer Truppen in Georgien. Georgien wollte zuvor die abtrünnigen Gebiete Südossetien und Abchasien wieder eingliedern, und hoffte dabei auf die Unterstützung des Westens. Zudem liebäugelte die ehemalige Sowjet-Republik offen mit einem NATO-Beitritt. Russland kam den beiden Provinzen zur Hilfe und bezwang die georgische Armee im darauffolgenden Fünftagekrieg. Beide Gebiete gelten bis heute als von russischen Truppen besetzt.

Trotzdem zeigt sich Garibashvili überzeugt, dass Russland einen EU-Beitritt nicht verhindern könnte.

„Russland hat keine politische oder wirtschaftliche Macht über Georgien“,so Garibashvili.

Kommissions-Chef José Manuel Barroso forderte Georgien erneut auf, weitere Schritte der Demokratisierung vorzunehmen. Das Land müsse „weiter große Sorgfalt auf die Verteidigung der politischen Pluralität und Freiheit der Medien legen“, so Barosso.

Die EU braucht die Zustimmung Georgiens mehr denn je, nachdem sowohl Armenien als auch die Ukraine ihre Unterschrift unter das Abkommenverweigerten (mehr hier). In der Ukraine brachen daraufhin Massendemonstrationen und schwere Ausschreitungen aus (hier). Die Rolle deutscher Nicht-Regierungsorganisationen wie der Konrad-Adenauer-Stiftung bei den Protesten ist stark umstritten (hier).

Weitere Themen

Schweizer wollen weniger Einwanderer aus Deutschland

GEMA: Teilen von YouTube-Videos wird kostenpflichtig

WHO-Bericht: Zahl der Krebs-Toten steigt sprunghaft an

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Milliardenschwere Anleger schwenken um: Keine Rezession in Sicht
22.06.2025

Milliardenschwere Fondsmanager halten eine globale Rezession inzwischen für höchst unwahrscheinlich. Dennoch dominieren Unsicherheit und...

DWN
Immobilien
Immobilien Hamburger Westfield-Überseequartier: Ist das die Renaissance der Shopping-Malls?
22.06.2025

In Hamburg hat ein gigantisches Einkaufszentrum auf 419.000 Quadratmetern eröffnet. Ein Tor, wer dabei nur an Shopping denkt. Der...

DWN
Finanzen
Finanzen Home Bias: Warum Anleger oft falsch investieren
22.06.2025

Home Bias ist die Neigung von Anlegern, im eigenen Land oder Währungsraum zu investieren. Immer wieder wird gesagt, dass deutschen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mein Job, dein Job: Jobsharing als Arbeitsmodell der Zukunft?
22.06.2025

Aufgrund gesteigerter Ansprüche von Arbeitnehmern und zunehmendem Fachkräftemangel müssen Unternehmen kreativ werden, was...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mahnlauf statt Innovation: Wie Zahlungsausfälle die Wirtschaft bremsen
22.06.2025

Zahlungsverzögerungen belasten Europas Unternehmen massiv. Jeder zweite Betrieb rechnet mit Kundeninsolvenzen – Investitionen und...

DWN
Finanzen
Finanzen Berkshire Hathaway-Aktie: Warren Buffetts Abgang belastet – wie viel Substanz bleibt?
22.06.2025

Berkshire Hathaway verliert nach Buffetts Rückzug an Kurswert. Die Aktie steht unter Druck – und der Markt stellt die Zukunft des...

DWN
Technologie
Technologie Lebensmittel aus dem 3D-Drucker: Revolution am Esstisch und in der Lebensmittelproduktion?
22.06.2025

Gedrucktes Essen statt Herd und Pfanne? Der 3D-Lebensmitteldruck wächst rasant – zwischen nachhaltiger Vision, Gastronomietrend und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Die Deutschen und ihr Bargeld: Wie sich das Bezahlverhalten entwickelt
22.06.2025

Obwohl die Deutschen nach eigenen Aussagen ihr Bargeld lieben, gewinnt das bargeldlose Bezahlen auch hierzulande an Bedeutung. Das...