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Die britische Zentralbank hat offenbar davon gewusst, dass Trader der größten Banken der Welt die Währungs-Kurse manipulieren. Das Stillschweigen und Nicht-Handeln seitens der Bank of England (BoE) hat die Manipulationen erst möglich gemacht, die nun untersucht werden.
Die Verwicklung der Zentralbanken in den Währungs-Skandal geht aus Aufzeichnungen zu einem privaten Treffen im April 2012 hervor, die ein hochrangiger Währungs-Händler vor circa sechs Wochen an die FCA übergab. Er hatte sich im Anschluss an das Treffen aufgeschrieben, was besprochen wurde. Er war nach eigenen Angaben besorgt wegen der Libor-Untersuchungen.
An dem Treffen nahmen neben Währungs-Händlern auch zwei Mitarbeiter der Bank of England teil: Martin Mallett, der oberste Währungs-Händler der BoE und James O’Connor, der in der Fremdwährungs-Abteilung der BoE arbeitet.
Bei dem privaten Treffen informierten die Trader einiger der größten Banken der Welt die beiden Zentral-Banker darüber, dass sie Informationen über Aufträge untereinander austauschen, bevor sie die Währungs-Benchmarks festsetzen. Dieses Vorgehen ist der Kern einer sich ausweitenden Untersuchung der britischen Banken-Aufsicht FCA wegen Markt-Manipulationen.
Durch die Sammlung von Kunden-Aufträgen können die Banken wahrscheinliche Kurs-Bewegungen im Währungs-Markt vorhersagen. Mit diesem Wissen konnten sie eigene Aufträge platzieren und Gewinne auf Kosten ihrer Kunden machen.
Die Zentral-Banker sagten, es gebe keine Regulierung über solche Absprachen. Die Banken sollten ihre eigenen Regeln machen. Die BoE-Beamten wiesen die Banken allerdings darauf hin, dass ihr Verhalten nicht angebracht ist.
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