Politik

Freihandel: EU plant Aufhebung fast aller Zölle auf US-Importe

Lesezeit: 1 min
07.02.2014 16:06
Die EU wird den USA am Montag vorschlagen, 96 Prozent aller bestehenden Einfuhrzölle auf US-Waren aufzuheben. Es wird erwartet, dass die USA im Gegenzug die Zölle auf europäische Güter fallen lassen.

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Aktuell:

Studie belegt: EU-Austritt macht Niederlande reich

In den Verhandlungen um das transatlantische Freihandels-Abkommen (TTIP) bietet die EU an, die Einfuhrzölle auf fast alle Güter aus den USA aufzuheben.

Die EU will 96 Prozent aller bestehenden Einfuhrzölle auf US-Waren aufheben. Dieses Angebot soll den Amerikanern am Montag unterbreitet werden, zitiert Reuters mit den Vorgängen vertraute Personen. Das ist eine Woche vor dem Spitzentreffen zwischen EU-Handelskommissar Karel de Gucht und dem US- Amtskollege Michael Froman in Washington.

Es wird erwartet, dass die USA im Gegenzug gleichzeitig angeben, bis zu welchem Grad sie ihre Märkte für EU-Produkte öffnen wollen. Dem EU-Vorschlag zufolge sollen lediglich einige sensible Branchen wie die Rinder-, Geflügel- und Schweinezucht einen besonderen Schutz genießen.

Bei 3 Prozent der US-Güter sollen Zölle lediglich für eine Übergangszeit bestehen bleiben, um den Branchen mehr Zeit für eine Anpassung zu gewähren. Dazu könnten Nutzfahrzeuge sowie einige landwirtschaftliche Produkte gehören.

Der Austausch der Angebote für den gegenseitigen Marktzugang markiert den ersten konkreten Schritt der Verhandlungen, die im Juli letzten Jahres gestartet wurden. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) rechnet mit Konjunktur-Impulsen beiderseits des Atlantiks von bis zu 200 Milliarden Euro.

Die Zölle zwischen der EU und den USA sind schon heute gering. Doch in Anbetracht der Größe der beiden Wirtschaftsräume mit zusammen 815 Millionen Einwohnern mache die Aufhebung der Zölle einen Unterschied, sagt Dan Hamilton von der John Hopkins Universität in Baltimore.

Die Unternehmen könnten massiv von den Handelserleichterungen profitieren, vor allem die Autohersteller. In der EU produzierte Autos werden in den USA mit einem Zoll von 2 Prozent belegt. Die EU erhebt auf Autos aus den USA einen Zoll von 10 Prozent. Die Zölle auf LKW und Transporter sind noch höher. Die Belastungen der Autohersteller liegen bei jährlich 1 Milliarde Euro.

Die USA verhandeln nicht nur mit der EU über ein Freihandelsabkommen (TPP), sondern auch mit 11 Pazifik-Staaten, darunter Australien, Mexico, Japan und Peru. Sie verfolgen mit TPP und TTIP knallharte geo-strategische Ziele. US-Präsident Obama will beim Freihandel sogar den Kongress umgehen (mehr hier).

Weitere Themen

Auch Zentralbanken in Währungs-Skandal verwickelt

Goldman Sachs warnt vor der globalen Rezession

Durchbruch: Forscher erschaffen Stammzellen mit Säurebad


Mehr zum Thema:  
Auto >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...