Finanzen

Banken bestrafen Freiberufler bei Konto-Gebühren

Die rund 2,5 Millionen Freiberufler in Deutschland erhalten von den Banken oftmals schlechtere Konditionen als Angestellte. Sie haben in vielen Fällen keinen Zugang zu Privatkonten oder Krediten. Wegen meist unregelmäßiger Einkommen gelten sie als riskante Kunden.
14.02.2014 00:28
Lesezeit: 1 min

Rund 2,5 Millionen Deutsche arbeiten auf eigene Rechnung. Dazu gehören Anwälte, Übersetzer und Paketboten. Fast ein Drittel der Freiberufler verdiente im Jahr 2012 brutto weniger als 8,50 Euro in der Stunde. Wegen ihres unregelmäßigen Einkommens gelten offenbar viele von ihnen bei den Banken als Risiko.

„Viele haben Probleme, bei ihrer Bank einen Dispo- oder Konsumkredit zu bekommen“, zitiert der Spiegel Gunter Haake, Geschäftsführer der Verdi-Selbständigen-Beratung Mediafon, die gut 30.000 Freiberufler vertritt.

In vielen Fällen verweigerten die Banken den Freiberuflern Privatkonten oder kündigten über Nacht den Dispo. Manche hätten sogar Probleme, überhaupt ein Konto zu bekommen, so Haake.

„Einen Kredit zu bekommen, ist für freie Journalisten auch bei ordentlichen Einkünften oft ein Problem“, so der Deutsche Journalistenverband. Der Deutsche Anwaltsverein sagt: „Die Banken sind bei der Kreditvergabe an freiberuflich tätige Anwälte sicher kritischer als noch vor einigen Jahren.“

Die Sparkassen haben sich vor einem Jahr verpflichtet, jeder Privatperson ein Konto ohne Überziehungsmöglichkeit einzurichten. Daher dürfte auch die Zahl der Freiberufler ohne eigene Bankverbindung gesunken sein.

Doch anders als Angestellte erhalten Freiberufler oftmals nur kostenpflichtige Geschäftskonten. Manche Geldhäuser wie die Sparda-Banken in München und Nürnberg nehmen überhaupt keine Freiberufler. Der Verbraucherschützer Schmid-Burgk rät den Freiberuflern, sich bei verschiedenen Banken zu informieren.

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