Politik

Barroso droht Schottland mit EU-Ausschluss

Es wäre „extrem schwer“ für Schottland, in der EU zu verbleiben, wenn es sich von Großbritannien abspaltet, sagte Kommissions-Chef Barroso. Dies sollten die Schotten bedenken, wenn sie in sieben Monaten über ihre Unabhängigkeit abstimmen. Schottlands Finanzminister findet Barrosos Äußerungen „absurd“.
17.02.2014 00:10
Lesezeit: 1 min

EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso warnt die Schotten vor der Abspaltung von Großbritannien. Dadurch könnten sie die Vorteile der EU verlieren. In sieben Monaten stimmen die Schotten darüber ab, ob Schottland ein Teil von Großbritannien bleiben oder den 300-jährigen Bund verlassen soll.

Noch nie sei eine abtrünnige Nation in der EU verblieben, sagte Barroso der BBC. Er wolle sich nicht in die Entscheidung des schottischen und des britischen Volkes einmischen. Aber ein unabhängiges Schottland müsste für einen EU-Beitritt die Unterstützung von jedem Mitgliedsstaat erhalten. Das wäre „extrem schwer“, zitiert die FT den Kommissions-Chef.

„Wir haben gesehen, dass zum Beispiel Spanien sogar gegen die Anerkennung des Kosovo war. Dies ist in gewisser Weise ein ähnlicher Fall, weil es ein neues Land ist, und ich glaube, es wird extrem schwierig, wenn nicht unmöglich.“

Schottlands Finanzminister John Swinney nannte Barrosos Äußerungen „absurd“. Es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass irgendein Mitgliedsstaat ein Veto gegen Schottlands Mitgliedschaft in der EU einlegen würde – auch Spanien nicht.

Die spanische Regierung will keinen Präzedenzfall schaffen, der es Katalonien einfacher machen könnte, sich von Spanien zu trennen. Die Mehrheit der Katalanen ist in Umfragen für die Abspaltung (mehr hier).

Der spanische Außenminister wollte sich nicht zu einem möglichen Veto Spaniens gegen eine schottische EU-Mitgliedschaft äußern. Er sagte jedoch, Schottland und Katalonien seien „grundverschieden“.

Auch die Briten haben den Schotten gedroht: Die Unabhängigkeit von Großbritannien werde Schottland jährlich 4,5 Milliarden Euro kosten (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zweifel nach dem Jobwechsel? So sollten Sie reagieren - die besten Tipps
25.05.2025

Ein Jobwechsel bringt Chancen – aber manchmal auch Enttäuschungen. Was tun, wenn der neue Job nicht hält, was er verspricht? Wann ist...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Abkopplung von den USA: Wann erhebt die EU Zölle gegen China?
25.05.2025

Die USA nähern sich China taktisch an – strategisch aber bleibt das Ziel dasselbe: sich von chinesischem Import Schritt für Schritt...

DWN
Panorama
Panorama Abnehmspritzen: Wie Ozempic, Wegovy und Co. in den Fokus von Kriminellen geraten
25.05.2025

Abnehmspritzen wie Ozempic und Wegovy sind gefragt wie nie – doch die Schattenseiten nehmen zu. Kriminelle nutzen die Situation aus. Wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Private Debt und Mittelstandsfinanzierung: Wie Unternehmer in Unternehmer investieren
25.05.2025

Der Kreditmarkt wandelt sich: Immer mehr Mittelständler finanzieren sich abseits der Banken – private Investoren schließen die Lücke....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Diesel-Preisvergleich: Neue Plattform zeigt, wie viel Diesel wirklich kostet
25.05.2025

Kraftstoffpreise im Transportsektor sind ein Mysterium – oft verschleiert, manipuliert oder schlicht falsch verstanden. Ein Start-up will...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Führen im Blindflug: Warum Unternehmen jetzt entschlossener handeln müssen
25.05.2025

Geopolitik, Digitalisierung, Rezessionsangst – Unternehmen stehen unter massivem Druck. Doch wer auf alte Strategien setzt, verliert....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wie London und Brüssel ihre Beziehung neu beleben wollen
25.05.2025

Brüssel und London nähern sich nach Jahren des Stillstands wieder an. Ein neues Partnerschaftsabkommen soll gemeinsame Interessen...

DWN
Immobilien
Immobilien Sturm auf Russlands Wohnimmobilienmarkt: Kaufen wie Mieten wird unerschwinglich
25.05.2025

Der russische Wohnungsmarkt gerät zunehmend unter Druck: Mit der drastischen Anhebung der Leitzinsen, dem Auslaufen staatlicher...