Finanzen

Bitcoin-Börse MtGox meldet Insolvenz an

Lesezeit: 1 min
28.02.2014 15:27
Die Bitcoin-Börse MtGox hat in Japan Insolvenz angemeldet. Hacker hatten der Börse Bitcoin im Wert von aktuell 340 Millionen Euro gestohlen. Firmen-Chef Karpeles entschuldigte sich bei den Kunden mit einer tiefen Verbeugung. Er glaubt weiter an die Zukunft der Internet-Währung.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Das Aus der japanischen Bitcoin-Börse MtGox ist besiegelt. Nach turbulenten Wochen für die Kunden beantragte Firmenchef Mark Karpeles am Freitag Gläubigerschutz. Seinen Worten zufolge haben Hacker-Angriffe auf Computer der einst größten Bitcoin-Börse dazu geführt, dass Bitcoin im Wert von fast einer halbe Milliarde Dollar verschwunden sind.

Nach einer Reihe technischer Schwierigkeiten hatte MtGox am Dienstag seine Internetseite geschlossen. Verärgerte Investoren wollten wissen, was mit ihren Bargeld- und Bitcoin-Beständen geschehen ist. Das Unternehmen und sein Chef hielten sich seitdem bedeckt und erklärten lediglich, sie seien um eine Lösung der Probleme bemüht.

Nun bat MtGox-Chef Karpeles auf einer Pressekonferenz im Bezirksgericht in Tokio nach japanischer Gepflogenheit mit einer tiefen Verbeugung um Entschuldigung. Die „Schwäche unseres Systems“ habe zum Zusammenbruch von MtGox geführt, sagte der Franzose, der im Anzug erschien und nicht wie sonst im T-Shirt. Ein Anwalt ergänzte, der Börsenbetreiber werde Anzeige gegen Hacker erstatten. Näheres dazu war zunächst nicht zu erfahren.

Nach Auskunft des Unternehmens sind 750.000 Bitcoin von Nutzern - zum größten Teil Ausländer - verloren sowie weitere 100.000 aus dem Besitz von MtGox. Das sind rund 7 Prozent der geschätzten weltweit umlaufenden Bitcoin. Gemessen am aktuellen Bitcoin-Kurs von etwa 400 Dollar entspricht dies einem Wert von insgesamt 340 Millionen Euro.

Karpeles zeigte sich reumütig. Das Wichtigste sei nun, den Schaden für die Währung zu begrenzen. „Die Bitcoin-Industrie ist gesund. Sie wächst und wird weiter wachsen“, sagte er. Auch für viele Bitcoin-Nutzer ist die Pleite dieser einen Börse kein Argument gegen die alternative Währung als solche. Der Unternehmer Erik Voorhees, der bei MtGox Bitcoin im Wert von mehr als 200.000 Euro verloren hat, sagte: „Bitcoin geht es gut!“ (mehr hier).

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Verbrennerverbot: EU-Kommission will nun doch E-Fuel-Autos erlauben

Die EU-Kommission unterbreitet Deutschland beim Verbrennerverbot einen Kompromissvorschlag. Demnach sollen Autos, die nur mit E-Fuels...

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenkrise: Allianz-Tochter Pimco schreibt mit CS-Bonds Millionenverluste

Die Bankenkrise zieht nun auch den größten Vermögensverwalter in Mitleidenschaft. Die Allianz-Tochter Pimco muss durch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen PCK Raffinerie: Wie Polen Schwedt die kalte Schulter zeigt

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat gerade ein sehr wichtiges Urteil in der Frage der Treuhandverwaltung der PCK Raffinierie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Gastgewerbe startet mit Umsatzplus, bleibt aber noch hinter 2019-Niveau zurück

Hotels, Bars und Restaurants konnten zum Jahresbeginn ein Umsatzplus verbuchen. Bereinigt durch saisonale Effekte bleibt der Umsatz des...

DWN
Finanzen
Finanzen Drohende Bankenkrise: Westliche Notenbanken lancieren Dollar-Notversorgung

Die Notfall-Übernahme der Credit Suisse kann die Nervosität an den Finanzmärkten nicht lindern - im Gegenteil. Große westliche...

DWN
Politik
Politik Grüne wollen Deutschlands wichtigste Energiequelle früher verbieten

Die Grünen intensivieren ihre Klima-Verbotspolitik. Aus der Wirtschaft kommt inzwischen heftiger Gegenwind.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Steigende Energiekosten belasten den deutschen Mittelstand

Die hohen Energiepreise belasten den deutschen Mittelstand zunehmend stark. Laut einem EU-Geheimpapier sind die aktuellen Umstände für...