Eine von der Bundesregierung eingesetzte Experten-Kommission rät, das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) abzuschaffen. Das EEG sei weder ein kosteneffizientes Instrument für den Klimaschutz, noch fördere es Innovationen in einer messbaren Weise.
Das stellt die von der Bundesregierung eingesetzte Experten-Gruppe „Forschung und Innovation“ in ihrem Jahresgutachten fest, wie die FAZ berichtet.
„Aus beiden Gründen ergibt sich deshalb keine Rechtfertigung für eine Fortführung des EEG“, heißt es in dem Gutachten.
Als Hauptgrund führen die Wissenschaftler die hohen Kosten der EEG-Umlage an. Diese erreichten im vergangenen Jahr mit 19,4 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert. Das bedeutet, dass jeder Bürger die Förderung der regenrativen Energien mit etwa 240 Euro im Jahr finanziert. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die EEG-Umlage um mehr als ein Drittel an.
Im Jahr 2013 mussten deutsche Stromkunden 3,5 Milliarden Euro mehr aufwenden, um Strom aus Solarenergie, Windkraft und Biogasanlagen zu erwerben. In diesem Jahr wird ein weiterer Anstieg der Kosten erwartet. Eine steigende Zahl von deutschen Haushalten kann sich die explodierenden Stromkosten nicht mehr leisten. Etwa jeder fünfte Haushalt ist von sogenannter Energie-Armut bedroht (mehr hier).
Unterstützt wird das Gutachten der Experten-Kommission von einer kürzlich veröffentlichten Studie amerikanischer Wissenschaftler. Die Forscher des Analyse-Unternehmens IHS errechneten einen Export-Verlust im letzten Jahr von 15 Milliarden Euro. Die entgangenen Exporte seien die direkt Folge der Energiewende, so die IHS-Studie.
„Deutschlands derzeitiger Kurs hin zu immer höheren Energiekosten wird das Land Wettbewerbsfähigkeit kosten“, sagte Daniel Yergin, Leiter der IHS-Studie der Nachrichtenagentur Reuters. „Deshalb versuchen wir einen Weg aufzuzeigen, wie die Energiewende wettbewerbsfreundlicher ablaufen könnte und wie sie nachhaltiger sein könnte.“, so Yergin weiter.
Die Analyse-Firma IHS wird jedoch direkt aus der Chemie-, Öl- und Gas-Industrie gesponsert und kann deshalb nicht als unbefangen gelten. Zu den Hauptgeldgebern gehören beispielsweise BASF, Bayer und Exxon Mobil, wie die FAZ berichtet.
Diese Industriezweige leiden auch am stärksten unter hohen Energiekosten. Etwa 60 Prozent der Exportverluste entstehen so allein in der Papier-, Metal-, Chemie- und Pharma-Industrie, so die IHS Studie.
So ist die Empfehlung der IHS-Studie auch wenig verwunderlich: Deutschland solle komplett aus der Förderung von Offshore Windkraft aussteigen und sich stärker auf Solar-Energie, Inland-Windkraft und durch Fracking gewonnenes Erdgas konzentrieren.