Politik

Westen uneinig gegen Putin: Steinmeier gegen G 8-Ausschluss

Im westlichen Bündnis herrscht Uneinigkeit über den Umgang mit Wladimir Putin in der Krim-Krise: Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hat den Vorschlag der USA zurückgewiesen, Russland aus dem Kreis der G 8 auszuschließen.
02.03.2014 23:03
Lesezeit: 1 min

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier steht dem von US-Außenminister John Kerry angedrohten Ausschluss Russlands aus der Gruppe der führenden Industrieländer (G8) ablehnend gegenüber. "Ich glaube, wir müssen sehen, dass wir zur Deeskalation in der Ukraine beitragen und jetzt nicht jedmögliche Verschärfung der Situation herbeireden", sagte Steinmeier am Sonntagabend in der ARD. Über das Thema würden die Regierungschefs im Laufe der Woche miteinander sprechen. Er selbst sei eher bei jenen, die sagten, "das G-8-Format ist eigentlich das einzige Format, in dem wir aus dem Westen auch mit Russland unmittelbar sprechen". Steinmeier fügte hinzu: "Sollten wir wirklich dieses einzige Format opfern?" Allerdings gebe es auch Regierungschefs, die mit dem Ausschluss Russlands ein starkes Signal senden wollten.

Der deutsche Außenminister warb für den entschiedenen Versuch, die Ukraine und Russland miteinander ins Gespräch zu bringen. Wenn das nicht in Form unmittelbarer Kontakte möglich sei, so könne man eine "internationale Kontaktgruppe" schaffen, an der die Europäer und vielleicht die Vereinten Nationen aber eben auch Russland und die Ukraine beteiligt seien, schlug der SPD-Politiker vor.

Steinmeier forderte insbesondere Russland auf, eine weitere Eskalation zu vermeiden. Am Ende müsse als Ergebnis stehen, dass die russischen Soldaten wieder in ihre Kasernen zurückkehrten und sich Russland an den Pachtvertrag mit der Ukraine für den Stützpunkt Sewastopol halte. "Das ist ein ganz gefährlicher Zustand, den wir dort haben", mahnte er. Noch sei aber eine Umkehr möglich.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...