Schottland hat im Jahr 2012/13 ein größeres Defizit als Großbritannien als Ganzes. .Das gefährdet die Unabhängigkeit Schottlands, über die im September abgestimmt wird.
Schottlands Regierung hat die eigene Finanzkraft in der Vergangenheit zu einem zentralen Punkt seiner Unabhänigkeitskampagne gemacht. Die Netto-Defizite sollen in den fünf Jahren vor 2011/12 kleiner gewesen sein, als die von Großbritannien.
Doch der jetzige Haushaltsbericht (Government Expenditure and Revenue Scotland, Gers) offenbart, dass Schottland ein Nettohaushaltsdefizit von 8,3 Prozent des BIPs aus dem Jahr 2012/13 habe, berichtet die FT.
Der Gers-Bericht offenbart vor allem einen massiven Rückgang der Erträge aus der Nordsee. Im vergangenen Jahr sackten die gesamten britischen Einnahmen aus der Öl- und Gasproduktion um 6,5 Milliarden Pfund ein. Im Jahr zuvor beliefen sich diese noch auf 11,3 Milliarden Pfund. Das entspricht einem Rückgang von 40 Prozent.
Die verbleibenden Öl- und Gas-Reserven sollen die Schotten in ihrer Unabhängigkeit zu Wohlstand führen, so ein Argument der schottischen Regierung. Allerdings zweifeln die Gegner der Unabhängigkeitsbewegung daran und unterstellen der Regierung, bei den in Aussicht gestellten Erträgen aus der Nordsee zu übertreiben.
Die schlechten Finanz-Daten werden nun von den Gegnern genutzt, um Zweifel an der Fähigkeit der schottischen Regierung zu schüren.
Die Unabhängigkeit von Großbritannien wird Schottland jährlich 4,5 Milliarden Euro zusätzlich kosten, drohen die Briten (mehr hier). Eine weitere Folge der Unabhängigkeit wäre der sofortige Austritt Schottlands aus der EU – und damit auch das Ende der Agrar-Subventionen (hier).