Politik

Hohe Schulden gefährden Schottlands Unabhängigkeit

Schottlands Haushaltsdefizit ist höher als erwartet. So verschlechtern sich die Argumente der schottischen Regierung, die im September die Bürger über die Unabhängigkeit von Großbritannien abstimmen lässt. Die hohen Schulden könnten den Ausgang des Referendums entscheidend beeinflussen.
13.03.2014 00:14
Lesezeit: 1 min

Schottland hat im Jahr 2012/13 ein größeres Defizit als Großbritannien als Ganzes. .Das gefährdet die Unabhängigkeit Schottlands, über die im September abgestimmt wird.

Schottlands Regierung hat die eigene Finanzkraft in der Vergangenheit zu einem zentralen Punkt seiner Unabhänigkeitskampagne gemacht. Die Netto-Defizite sollen in den fünf Jahren vor 2011/12 kleiner gewesen sein, als die von Großbritannien.

Doch der jetzige Haushaltsbericht (Government Expenditure and Revenue Scotland, Gers) offenbart, dass Schottland ein Nettohaushaltsdefizit von 8,3 Prozent des BIPs aus dem Jahr 2012/13 habe, berichtet die FT.

Der Gers-Bericht offenbart vor allem einen massiven Rückgang der Erträge aus der Nordsee. Im vergangenen Jahr sackten die gesamten britischen Einnahmen aus der Öl- und Gasproduktion um 6,5 Milliarden Pfund ein. Im Jahr zuvor beliefen sich diese noch auf 11,3 Milliarden Pfund. Das entspricht einem Rückgang von 40 Prozent.

Die verbleibenden Öl- und Gas-Reserven sollen die Schotten in ihrer Unabhängigkeit zu Wohlstand führen, so ein Argument der schottischen Regierung. Allerdings zweifeln die Gegner der Unabhängigkeitsbewegung daran und unterstellen der Regierung, bei den in Aussicht gestellten Erträgen aus der Nordsee zu übertreiben.

Die schlechten Finanz-Daten werden nun von den Gegnern genutzt, um Zweifel an der Fähigkeit der schottischen Regierung zu schüren.

Die Unabhängigkeit von Großbritannien wird Schottland jährlich 4,5 Milliarden Euro zusätzlich kosten, drohen die Briten (mehr hier). Eine weitere Folge der Unabhängigkeit wäre der sofortige Austritt Schottlands aus der EU – und damit auch das Ende der Agrar-Subventionen (hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Meta trainiert KI mit Ihren Daten – ohne Ihre Zustimmung. So stoppen Sie das jetzt!
09.05.2025

Ab dem 27. Mai analysiert Meta öffentlich sichtbare Inhalte von Facebook- und Instagram-Nutzern in Europa – zur Schulung seiner...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Silicon Valley wankt: Zölle, Zoff und zerplatzte Tech-Träume
08.05.2025

Während Europa auf seine Rezession zusteuert und China seine Wirtschaft auf staatlicher Kommandobasis stabilisiert, gibt es auch im sonst...

DWN
Panorama
Panorama Verkehrswende: Ariadne-Verkehrswendemonitor zeigt Entwicklung auf
08.05.2025

Wie sich die Verkehrswende in Deutschland aktuell entwickelt, ist nun auf einer neuen Onlineplattform des Potsdam-Instituts für...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation bewältigen: 7 Strategien für finanzielle Stabilität, weniger Belastung und einen nachhaltigeren Lebensstil
08.05.2025

Wer die eigenen Ausgaben kennt, kann gezielt handeln. So behalten Sie die Kontrolle über Ihr Geld. Mit Budgetplanung und klugem Konsum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Maschinenbau: Bedeuten die Trump-Zölle das Ende einer deutschen Schlüsselindustrie?
08.05.2025

Der Maschinenbau befindet sich seit Jahren im Dauerkrisenmodus. Nun droht die fatale Zollpolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump zum...

DWN
Politik
Politik Anti-Trump-Plan: Halbe Milliarde Euro für Forschungsfreiheit in Europa
08.05.2025

Während US-Präsident Trump den Druck auf Hochschulen erhöht, setzt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf gezielte Anreize...

DWN
Technologie
Technologie Bitkom-Umfrage: Deutsche kritisieren Abhängigkeit von KI-Anbietern aus dem Ausland
08.05.2025

Die Bevölkerung in Deutschland verwendet zunehmend Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz. Gleichzeitig nimmt die Sorge über eine...

DWN
Politik
Politik Migrationspolitik: Wie die Neuausrichtung an den deutschen Außengrenzen aussehen könnte
08.05.2025

Das Thema illegale Migration und wer bei irregulärer Einreise an deutschen Landesgrenzen zurückgewiesen wird, beschäftigt die Union seit...