Finanzen

Russland und China stoßen weiter US-Staatsanleihen ab

Das US-Finanzministerium gab jetzt bekannt, dass Russland im Januar massiv US-Staatsanleihen verkaufte. Auch China drosselt weiter den Kauf der Schuldscheine. Dafür sprang Belgien ein und erwarb in nur zwei Monaten Anleihen für über 100 Milliarden Dollar.
20.03.2014 00:07
Lesezeit: 1 min

Russland und China verkaufen weiterhin im großen Stil US-Anleihen. Dies geht aus kürzlich veröffentlichten Daten des US-Finanzministeriums hervor. Demnach verkaufte Russland im Januar US-Schuldpapiere im Wert von sieben Milliarden Dollar. Größter Käufer der US-Anleihen war einmal mehr das kleine Belgien.

Bei der Veröffentlichung der Daten unterlief der Behörde ein grober Fehler, denn sie veröffentlichte zunächst völlig falsche Zahlen. Wenige Stunden später musste das US-Finanzministerium zugeben, dass die Daten nicht der Wahrheit entsprachen, Zero Hedge berichtet. Tatsächlich hatte das Ministerium komplett falsche Daten gemeldet und musste diese nachträglich korrigieren.

Für Japan hatte die Behörde anfänglich einen Stillstand beim Kauf von US-Staatsanleihen bekannt gegeben. In der korrigierten Version kaufte Japan im Januar 2014 überraschend über 19 Milliarden der Schuldscheine auf.

Statt der zunächst angegebenen 14 Milliarden Dollar, kaufte China im Januar tatsächlich nur 3,5 Milliarden Dollar an US-Anleihen. Und Russland hat keine US-Anleihen im Wert von einer Milliarde Dollar gekauft, wie erst veröffentlicht, sondern Staatsanleihen im Wert von sieben Milliarden Dollar verkauft.

Sowohl China als auch Japan stießen bereits im Dezember massiv US-Anleihen ab. Allein China verkaufte demnach Anleihen im Wert von 48 Milliarden Dollar und damit soviel wie nie zuvor (mehr hier).

Belgien musste als Retter einspringen und kaufte allein im Dezember US-Schuldschein in Höhe von 57 Milliarden Dollar auf. Auch im Januar kaufte das kleine Land US-Anleihen für 53 Milliarden Dollar auf und ist mittlerweile mit 310 Milliarden Dollar der drittgrößte Halter von US-Staatsanleihen. Nur China und Japan halten noch mehr Anleihen (die Fed ausgenommen). Zum Vergleich: Belgien erwirtschaftet im letzten Jahr ein BIP von etwas über 500 Milliarden Dollar.

Gerüchten zufolge nahm der Verkauf von US-Staatsanleihen im März erst richtig an Fahrt auf. Unbekannte ausländische Investoren stießen Anleihen für etwa 100 Milliarden Dollar ab, wie Zero Hedge berichtet. Das ist der größte Verkauf von US-Anleihen in der Geschichte. Ob Russland oder China hinter der Aktion stehen, darüber kann nur spekuliert werden. Das US-Finanzministerium veröffentlicht die Daten immer erst mit dreimonatiger Verzögerung. Doch es würde nicht wundern, wenn sich die Bilanz Belgiens auch im folgenden Monat weiter ausdehnt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs unter Druck: Sorgen um US-Zölle dämpfen Rekordlaune
11.07.2025

Nach seinem Rekordhoch gerät der DAX-Kurs zum Wochenausklang unter Druck. Drohende Zölle aus den USA und schwache Unternehmensdaten...

DWN
Politik
Politik Zölle auf Wein? Deutsche Winzer blicken mit Sorge auf mögliche US-Zölle
11.07.2025

Strafzölle in Höhe von 200 Prozent auf Weinimporte aus der EU – mit diesem Szenario hatte US-Präsident Donald Trump noch im April...