Technologie

Forscher machen Hand zum Display

Mit einer neuen Projektions-Technik können Forscher jede Art von Oberfläche als Display nutzen. Der Blick aufs Handy wird somit überflüssig. Nachrichten werden in der eigenen Handfläche gelesen, bearbeitet oder gelöscht.
22.03.2014 00:07
Lesezeit: 1 min

Christian Winkler, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medieninformatik an der Hochschule in Ulm entwickelte im Zuge seiner Doktorarbeit den  Projektor AMP-D. Dieser Projektor ist mit einem mobilen Endgerät verbunden und wirft Informationen auf den Fußboden oder in die Handinnenfläche des Nutzers. Somit öffnet sich ein Fenster in die digitale Welt, dass vielfältige Anwendungsmöglichkeiten bereitstellt.

Christian Winkler beschreibt sein Prototyp Projektor „Ambient Mobile Pervasive – Diplay“ (AMP-D) wie folgt:

„Der Benutzer kann Nachrichten bearbeiten ohne sein Smartphone zu zücken, die Navigationshilfe lotst ihn durch fremde Straßenzüge und auf der Shoppingmeile erhält er personalisierte Werbung“, erläutert Christian Winkler. Darüber hinaus lassen sich zum Beispiel virtuelle Einkaufslisten im Supermarkt oder der Geburtstagsgruß für Freunde auf der Türschwelle hinterlegen. Die Adressaten „stolpern“ also am vorgesehenen Ort über die Nachricht.“

Dieser Prototyp ist mit seinen rund 7 Kilogrammziemlich schwer und auf Grund seiner Ausstattung recht sperrig (siehe Video am Ende des Artikels). Hauptsächlich verantwortlich für das Gewicht ist ein Rucksack, der umgeschnallt wird, und aus dem der Projektor an einer Teleskopstange über die Schulter ragt.

Damit verbunden sind eine Tiefenkamera und ein Orientierungssensor, die Bewegungen des Nutzers erfassen. Eine Servosteuerung sorgt dafür, dass der Projektor den Boden oder die Handinnenfläche fokussiert. Daten werden derzeit noch von einem Laptop eingespeist, der in absehbarer Zeit jedoch durch ein Smartphone ersetzt wird.Winklers Ziel ist ein Projektor, der zum Beispiel in eine Brosche oder Halskette integriert werden kann, dieser soll mit dem Smartphone verbunden werden und den schweren Rucksack überflüssig machen.

Bis entsprechend kleine Lichtwerfer, die auch bei Tageslicht gut funktionieren, auf dem Markt sind, wird es noch dauern. Vorerst können Nutzer per Handgeste mit dem System interagieren, also etwa Nachrichten „aufheben“ und nach dem Lesen über die Schulter werfen.

Dabei  soll die Privatsphäre nicht zu kurz kommen: Persönliche Informationen werden in die Handfläche projiziert und sind nur für den Nutzer sichtbar. Allgemeine Informationen können auf den Boden projiziert werden.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Berkshire Hathaway nach Buffett: Ein Imperium ohne seinen Architekten – droht der Zerfall oder folgt ein neuer Aufstieg?
19.05.2025

Mit dem Rückzug von Warren Buffett endet eine Ära – und möglicherweise beginnt eine neue. Doch die Märkte reagieren nervös: Wie viel...

DWN
Politik
Politik Wahlen in Polen: Enges Rennen bei der Präsidentschaftswahl in Polen - es kommt zur Stichwahl
18.05.2025

Bei den Wahlen in Polen liefern sich der liberale Rafal Trzaskowski und der konservative Karol Nawrocki laut aktuellen Prognosen ein...

DWN
Politik
Politik „Trump ist nur eine Episode“: Boltons Abrechnung mit dem Mann im Weißen Haus
18.05.2025

Während Europa nervös auf jeden Tweet aus Washington reagiert, warnt Ex-Sicherheitsberater John Bolton: Nicht Trump sprengt die NATO –...

DWN
Technologie
Technologie Cyberkriminalität: Nur ein Klick von der Katastrophe entfernt
18.05.2025

Cyberkriminalität ist zur globalen Supermacht aufgestiegen – mit höherem Schaden als die Volkswirtschaften Deutschlands und Japans...

DWN
Panorama
Panorama Whisky – die stets liquide Luxus-Geldanlage
18.05.2025

Wein, Uhren, Schmuck, Handtaschen, Kunst, Oldtimer – es gibt viele Möglichkeiten, in alternative Geldanlagen zu investieren. Die meisten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Marokko als chinesisches Tor zur EU – doch Handelskrieg könnte Riegel vorschieben
18.05.2025

Peking investiert Milliarden in Marokkos Industrie – doch geopolitische Spannungen und der drohende Protektionismus eines möglichen...

DWN
Politik
Politik Gefängnis, Gericht, Geschichte – Stammheim 50 Jahre nach dem RAF-Prozess
18.05.2025

Vor 50 Jahren begann in Stammheim der RAF-Prozess – ein juristisches Mammutverfahren gegen den Terror. Wie viel Rechtsstaat blieb im...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Analyse: „Die alte Weltordnung ist am Ende – und sie wird nicht zurückkehren“
18.05.2025

Das Zeitalter des freien Welthandels ist vorbei – die Welt wird neu vermessen. China produziert, die USA rüsten sich, und Europa...