Finanzen

Fed: Yellen muss weiter Geld drucken

Die US-Wirtschaft sei immer noch auf die Hilfe der Geldpolitik angewiesen. Die Wunden der Rezession seien immer noch nicht geheilt, so Fed-Chefin Yellen. Die Notenbank müsse die Wirtschaft daher noch länger stützen.
31.03.2014 18:07
Lesezeit: 1 min

Trotz des Aufschwungs ist die US-Wirtschaft laut Notenbankchefin Janet Yellen noch länger auf Hilfe der Geldpolitik angewiesen. Die „außergewöhnliche Festlegung“ der Zentralbank auf Konjunkturstützen sei weiterhin nötig, betonte Yellen am Montag in Chicago in ihrer ersten öffentlichen Rede seit dem Amtsantritt im Februar: „Ich denke, diese Sicht teilen viele Geldpolitiker in der Fed“, fügte Yellen hinzu.

Noch immer seien die Wunden, die die Rezession geschlagen habe, nicht verheilt. Die Fed hat mit dem einsetzenden Aufschwung damit begonnen, ihre Konjunkturstützen schrittweise zu verringern. Sie kauft mittlerweile monatlich nur noch Anleihen und Hypothekenpapiere im Volumen von 55 Milliarden Dollar, um die Konjunktur anzuschieben. Ende des Jahres soll das Programm auslaufen.

Yellen betonte, mit den niedriger dosierten Geldspritzen reagiere die Fed auf Fortschritte am Arbeitsmarkt, bleibe jedoch der Förderung des Aufschwungs voll verpflichtet. Denn das Ziel Vollbeschäftigung sei „bei weitem“ noch nicht erreicht. Dies gelte auch für die von der Fed angepeilte Inflationsrate von zwei Prozent. Da es viele Teilzeitarbeiter gebe, sei die Lage noch nicht so günstig, wie es die Arbeitslosenquote von zuletzt 6,7 Prozent vermuten lasse: „Die Erholung fühlt sich für viele Amerikaner noch immer wie eine Rezession an.“

Der Aufschwung dürfte sich jedoch im laufenden Jahr festigen. Yellen peilt beim Wirtschaftswachstum eine Drei vor dem Komma an. Sie hatte nach der jüngsten Zinssitzung überraschend signalisiert, dass die ultraniedrigen Zinsen von derzeit null bis 0,25 Prozent nächstes Jahr früher als erwartet steigen könnten. Demnach sollen nur rund sechs Monate zwischen dem Absetzen der Konjunkturspritzen im Herbst und dem Beginn einer strafferen Geldpolitik ins Land gehen. Damit wäre eine Zinserhöhung im Frühjahr 2015 denkbar.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...