Nach der polnischen Zentralbank hat sich auch Ministerpräsident Donald Tusk für einen Euro-Beitritt aus Gründen der nationalen Sicherheit ausgesprochen. „Der Beitritt zur Euro-Zone wäre strategisch gesehen eine weitere Möglichkeit, Polen in der Gruppe der wichtigsten westlichen Staaten zu verankern und unsere Sicherheit zu verbessern“, sagte Tusk in einem Interview der Website Polityka.pl.
Es war das erste Mal, dass Tusk die Gemeinschaftswährung in einen geopolitischen Zusammenhang stellte. Zentralbankchef Marek Belka hatte nach dem Ausbruch der Krim-Krise einen beschleunigten Beitritt ins Gespräch gebracht.
Allerdings schränkte Tusk ein, dass die Gemeinschaftswährung wohl erst in einigen Jahren in Polen Einzug halten werde. „Machen wir uns nichts vor“, sagte er. Die Finanzkrise habe zu einer stärkeren Integration der Euro-Zone geführt. „Aus politischen und wirtschaftlichen Gründen wird ihr Polen in den kommenden Jahren nicht beitreten.“ Für eine Verfassungsänderung gebe es gegenwärtig keine Mehrheit, sagte Tusk. In der polnischen Verfassung ist festgelegt, dass nur die Zentralbank Geld in Umlauf bringen darf.