Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (Esma) ist unter anderem zuständig für die Regulierung des Hochfrequenzhandels. In dieser Rolle ist sie allerdings überfordert, wie Steven Maijoor, Chef der Behörde, in der FT eingesteht.
„Es ist nur fair zu sagen, dass das Bankaufsichtsbehörden eine viel längere Erfolgsbilanz bei der Datenerfassung von Banken haben“, so Maijoor. „Wir liegen immer noch hinter der Bankenaufsicht, obwohl wir vor drei Jahren gestartet sind.“
Esma hat seine Mitarbeiter von 35 auf mehr als 180 aufgestockt. Zudem widmen sich mehr Mitarbeiter der wirtschaftlichen Analyse. Dennoch brauche die Behörde mehr Ressourcen, um die „Stabilitätsrisiken der Finanzmärkte vollständig zu analysieren“, so Maijoor.
Die europäischen Börsen seien weit weniger anfällig für „Handels-Pannen“ als in den USA, so Maijoor. Doch die bestehenden Richtlinien müssen umgesetzt werden. Dazu gehört die „Tick-Größe“. Je höher dieser Wert liegt, desto schwerer können Hochfrequenzhändler einen Vorteil aus dieser Technik ziehen.
Kurz vor der Finanzkrise Mitte der 2000-Jahre wurden die Computersysteme der Banken umgestellt. Ein junger Banker deckte den Hochfrequenz-Bluff auf: Das ganze System dient nur der Manipulation der Kurse, indem Mitbewerber in Millisekunden ausgetrickst wurden (mehr hier).
Einem US-Gericht liegt nun eine Klage gegen Börsen und Händler vor, die am Hochfrequenz-Handel beteiligt sind. In der Klage werden die Bank of America, JPMorgan, Citigroup und Morgan Stanley genannt (hier).
Die neue EU-Gesetzgebung erteilt Esma eine größere Rolle bei der Festlegung von Regeln. So sollen diese nicht nur überwacht, sondern auch aktiv gestaltet werden (hier).