Politik

Alstom-Aktie nach Übernahme-Gerüchten vom Handel ausgesetzt

Lesezeit: 1 min
25.04.2014 10:58
Frankreich will eine Übernahme des französischen Konzerns Alstom durch den US-Rivalen GE verhindern. Die Regierung fürchtet, Einfluss auf den Zughersteller zu verlieren. Auf Anordnung der Börsenaufsicht wurden Alstom-Aktien am Freitag vom Handel ausgesetzt.
Alstom-Aktie nach Übernahme-Gerüchten vom Handel ausgesetzt

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Frankreich hat Bedenken gegen eine Übernahme des französischen Konzerns Alstom durch den US-Konkurrenten General Electric (GE) angemeldet.

Frankreich fürchte aus nationalen Gründen um den Verlust eines „großen Entscheidungszentrums“, sagte Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg der Zeitung Le Monde am Freitag. Er werde dem GE-Chef seine Bedenken mitteilen. Frankreich arbeite an anderen Plänen für Alstom.

Die Aktien des französischen Turbinen- und Zugherstellers Alstom sind am Freitag auf Anordnung der Börsenaufsicht vom Handel ausgesetzt worden, meldet die Pariser Börse. Alstom wollte sich zunächst nicht dazu äußern, auch ein Sprecher von Großaktionär Bouygues lehnte eine Stellungnahme ab.

Der Turbinen- und Zughersteller Alstom, ein Konkurrent von Siemens, gilt als angeschlagen. Wie Reuters aus mit der Sache vertrauten Kreisen erfuhr, wird noch am Nachmittag das Direktorium von Alstom zusammenkommen.

Das Interesse des US-Konzerns General Electric an der französischen Alstom könnte sich Branchenkreisen zufolge auf dessen Energiesparte beschränken. Das sei möglicherweise das eigentliche Ziel bei der kolportierten Übernahme im Volumen von 13 Milliarden Dollar, sagte ein Branchenkenner am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters.

Das könnte bedeuten, dass am Ende die Transport-Sparte als börsennotiertes Unternehmen in Paris bestehen bleibt. Auch die Zeitung Le Figaro berichtete, das Hauptziel von GE sei Alstoms Energie-Sparte, in der das Geschäft etwa mit Kraftwerken und Gasturbinen gebündelt ist.

Die Agentur Bloomberg hatte unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, GE wolle den angeschlagenen Turbinen- und Zughersteller für 13 Milliarden Dollar kaufen (mehr hier).

Sollte die Zug-Sparte an die finanzstarke GE gehen, wäre dies ein herber Schlag für Siemens. Bei einer Komplett-Übernahme entstünde für die Deutschen ein noch ernster zu nehmender Konkurrent. Alstom-Aktien stiegen am Donnerstag um elf Prozent. Der Konzern erklärte, er sei über eine mögliche Offerte nicht informiert (mehr hier).


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Finanzen
Finanzen Genomsequenzierung: Investieren in die personalisierte Medizin der Zukunft
09.05.2024

Genomsequenzierung, Gentherapie, personalisierte Medizin: Die Medizin- und Pharma-Industrie steht vor einem Wendepunkt. Gleichzeitig sind...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview zur Mafia in Deutschland: „Hier gehe ich von Strafvereitelung im Amt aus“
09.05.2024

Italienische Mafia-Organisationen gewinnen in Deutschland zunehmend an Einfluss – und können dabei teilweise auf das stillschweigende...

DWN
Technologie
Technologie Luftfahrt: Klimaneutralität bis 2050 wohl unrealistisch
09.05.2024

Der Luftverkehr gilt als ein starker Treiber zur Klimakrise. Mit technischen Lösungen klimaschonendes- oder gar klimaneutrales Fliegen zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Aktien: Warum die Kapitalrendite eines Unternehmens wichtiger als die Bewertung ist
09.05.2024

Was bestimmt eigentlich den Wert einer Aktie? In der Berichterstattung stehen häufig Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis im...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hybrides Arbeiten liegt im Trend - nicht nur aus Umwelterwägungen
09.05.2024

Die klassische Büroarbeit hat es spätestens seit Corona schwer, sich gegen das geschätzte Homeoffice zu behaupten. Immer mehr...

DWN
Technologie
Technologie Erneuerbare Energien knacken wichtige Marke
09.05.2024

Erneuerbare Energien wachsen vor allem dank Wind- und Solarenergie. Der Anteil an der globalen Stromproduktion beträgt mittlerweile 30...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Sicherheitsalarm: Wie sich Unternehmen gegen Spionage und Cyberbedrohungen schützen können
09.05.2024

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik warnt davor, dass die Bedrohungslage im Cyberraum ernst ist, insbesondere in Bezug...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Die Ampel auf Rot: Warum die deutsche Wirtschaft abwandert
08.05.2024

Der Frust des deutschen Mittelstands ist gewaltig. Immer mehr Unternehmer denken über Verlagerung ihrer Produktionsbetriebe nach. Nach...