Deutschland

Alstom-Aktie nach Übernahme-Spekulation mit Kurssprung

Lesezeit: 1 min
24.04.2014 12:27
Das Management von Frankreichs Eisenbahn-Konzern Alstom bestreitet, dass er vom US-Konzern GE übernommen werden soll. Ein GE-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab. Die Investoren halten die Übernahmegerüchte dagegen für plausibel: Alstom-Aktien stiegen am Donnerstag um mehr als 15 Prozent.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Frankreich  
USA  

Der US-Industriekonzern General Electric (GE) will den französischen Turbinen- und Zughersteller Alstom für 13 Milliarden Dollar kaufen. Die beiden Konzerne führten derzeit Verhandlungen und könnten eine Einigung bereits in der kommenden Woche bekanntgeben, berichtete Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen (hier).

Der Alstom-Konzern erklärte, er sei über eine mögliche Offerte nicht informiert. Ein GE-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab.

Alstom-Aktien reagierten am Donnerstag mit einem Kurssprung von 15 Prozent auf die Übernahmegerüchte. Im Vergleich zu vor einer Woche ist der Kurs sogar um mehr als 27 Prozent gestiegen.

Alstom, Hersteller von Kraftwerksturbinen, Zugsignaltechnik und des französischen Hochgeschwindigkeitszugs TGV, ist an der Börse derzeit rund 10,4 Milliarden Dollar wert und kämpft mit sinkenden Aufträgen vor allem von Versorgern. Mit dem Abbau von 1.300 Stellen und dem Verkauf von Geschäftsteilen will der Konzern seine Liquidität verbessern.

Mit der Übernahme durch den finanzstarken GE-Konzern entstünde ein noch ernster zu nehmender Konkurrent für Siemens. Die Münchner hatten zuletzt unter anderem Lieferprobleme mit ihren ICE-Zügen.

Im Gasturbinengeschäft würde sich GE mit Alstom einen ordentlichen Vorsprung vor Siemens verschaffen“, sagte LBBW-Analyst Thomas Klee. Er hält Alstom für eine sinnvolle Ergänzung für GE, die sich der US-Konzern auch gut leisten könne. Die Kartellbehörden hätten jedoch noch ein Wörtchen mitzureden.

Der mit einem Anteil von 29 Prozent größte Alstom-Aktionär Bouygues unterstütze die Übernahme des Traditionskonzerns durch die Amerikaner jedoch, berichtete Bloomberg. Sowohl im französischen Wirtschaftsministerium als auch bei Bouygues war niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Mit rund 18.000 Beschäftigten arbeiten rund 20 Prozent der Belegschaft in Frankreich und Alstom ist extrem abhängig von staatlichen Aufträgen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...