Finanzen

Ukraine nutzt IWF-Kredit zum massiven Gold-Ankauf

Die Ukraine verwendet mehr als eine Milliarde Dollar aus der ersten IWF-Tranche, um Gold zu kaufen. Auf diese Weise will die Führung in Kiew das Finanz-System des Landes stärken. Dieses ist seit Ausbruch der Gewalt im Osten des Landes massiv unter Druck geraten.
07.05.2014 00:24
Lesezeit: 1 min

Die Führung in Kiew verwendet einen großen Teil der ersten Tranche des IWF-Kredits im Umfang von 3,2 Milliarden Dollar, um Gold zu kaufen. Auf diese Weise soll die finanzielle Situation des Krisenstaates stabilisiert werden.

„Mehr als eine Milliarde Dollar aus der ersten Kredit-Tranche wird für Gold- und Währungsreserven der Ukraine verwendet werden“, zitiert Itar Tass den Chef der ukrainischen Zentralbank Stepan Kubiw. Dieser Kauf solle das Finanzsystem des Landes stärken.

Der massive Gold-Ankauf überrascht. Denn im März sollen die Goldreserven der Ukraine im Umfang von 40 Tonnen (1,7 Milliarden Dollar) auf Befehl der neuen Führung in einer Nacht-und-Nebel-Aktion in die USA ausgeflogen worden sein (mehr hier).

Das restliche IWF-Geld werde im Staatshaushalt eingesetzt, „um die makroökonomische und finanzielle Situation in der Ukraine zu stabilisieren“, so der Zentralbank-Chef. Der IWF-Kredit sende ein „positives Signal für ausländische Investoren und inländische Unternehmer“ und verbessere das Investitionsklima im Land.

Zudem soll die Landeswährung Hrywnja stabilisiert werden. Diese ist seit Ausbruch der Unruhen in der Ost-Ukraine massiv unter Druck geraten (mehr hier).

Ein Teil des IWF-Geldes geht voraussichtlich an den russischen Erdgas-Lieferanten Gazprom, bei dem die Ukraine massive Schulden hat. Die Ukraine schuldet Russland 2,2 Milliarden Dollar für Gaslieferungen (hier). Russlands Präsident Wladimir Putin hat angekündigt, die Ukraine künftig nur noch gegen Vorkasse mit Gas zu beliefern und notfalls die Versorgung zu drosseln (hier).

Am 30. April hatte der IWF eine zweijährige Kreditlinie für die Ukraine im Umfang von insgesamt 17 Milliarden Dollar bewilligt (hier). Sollte die Führung in Kiew die Kontrolle über den Osten der Ukraine verlieren, so will der IWF den genehmigten Kreditrahmen aber möglicherweise absenken. Kiew müsse seine Versprechen umsetzen (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Mogelpackung des Jahres: Granini Trinkgenuss Orange enttäuscht Verbraucher - wie Sie Mogelpackungen erkennen
22.01.2025

Verbraucher fühlen sich getäuscht: Der "Granini Trinkgenuss Orange" wurde von der Verbraucherzentrale Hamburg zur "Mogelpackung des...

DWN
Politik
Politik Scholz in Paris bei Macron: „Europa wird sich nicht ducken“
22.01.2025

Zwei Tage nach der Vereidigung Trumps stimmen Scholz und Macron sich ab, wie sie mit dem Kurswechsel in der US-Politik umgehen wollen. Sie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Verpackungssteuer Tübingen: Bundesverfassungsgericht bestätigt Rechtmäßigkeit
22.01.2025

Das Bundesverfassungsgericht hat die Verpackungssteuer Tübingen als verfassungsgemäß bestätigt. Die Abgabe, die seit Januar 2022 auf...

DWN
Politik
Politik Messerattacke: Aschaffenburg betrauert nach Gewalttat zwei Tote - was wir wissen
22.01.2025

Am Mittwochmittag wurde die Stadt Aschaffenburg von einer schrecklichen Gewalttat erschüttert. Ein 28-jähriger Mann attackierte nach...

DWN
Politik
Politik Wann greift Russland an? Geheimdienste rechnen mit 2028
22.01.2025

Russischer Angriff ab 2028? Geheimdienste warnen davor, dass Russland die EU in den kommenden Jahren an der Ostgrenze angreift. Laut...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank - Schwäche der deutschen Wirtschaft hält an, aber es gibt Hoffnungsschimmer
22.01.2025

Der Bundesbank zufolge ist ein Aufschwung in der deutschen Wirtshaft ist vorerst nicht in Sicht. Dafür gibt es mehrere Gründe. Doch etwas...

DWN
Politik
Politik YouGov-Wahlumfrage: AfD und SPD gleichauf - CDU rutscht ab
22.01.2025

In der neuesten Wahlumfrage von YouGov kann die SPD deutlich zulegen. Die AfD verliert dagegen. Beide Parteien liegen nun gleichauf. Auch...

DWN
Technologie
Technologie Projekt "Stargate" - OpenAI und Trump setzen auf KI-Rechenzentren für die Zukunft
22.01.2025

OpenAI und bedeutende Technologie-Partner investieren 500 Milliarden Dollar in neue Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI). Das...