Unternehmen

Schweizer Kanton Neuenburg führt Mindestlohn von 20 Franken ein

Als erster Kanton der Schweiz führt Neuenburg einen Mindestlohn ein. Damit setzt er eine kantonale Abstimmung aus dem Jahr 2011 um. Arbeitgeber müssen ihren Angestellten künftig 20 Franken (16,35 Euro) pro Stunde zahlen.
01.06.2014 01:17
Lesezeit: 1 min

Die Einführung des Mindestlohns in Neuenburg kommt knapp zwei Wochen nach der Abstimmung für die ganze Schweiz am 18. Mai, als die Schweizer mit einer deutlichen Mehrheit von 76,3 Prozent Nein-Stimmen gegen einen Mindestlohn votierten.

Bei einer kantonalen Abstimmung in Neuenburg am 27. November 2011 hingegen hatten die Bürger für die Verankerung eines Mindestlohns von 20 Franken in der Verfassung gestimmt. Das Kantonsparlament setzte dieses Votum am Mittwoch um, berichtet der Tages-Anzeiger. Nur Teile der FDP und der SVP stimmten dagegen.

Mit dem Mindestlohn verdienen Arbeitnehmer im Kanton Neuenburg bei 40 Arbeitsstunden pro Woche 3.467 Franken. Dieser Mindestlohn liegt etwas tiefer als die 22 Franken, welche die Volksinitiative des Gewerkschaftsbunds für die gesamte Schweiz gefordert hatte.

In der Schweiz hat außer Neuenburg nur der Kanton Jura kantonalen Mindestlöhnen zugestimmt. Dort müssen in Branchen ohne Gesamtarbeitsvertrag (GAV) künftig Mindestlöhne eingeführt werden, die sich an den nationalen Medianlöhnen orientieren. Die Umsetzung des Mindestlohns steht noch aus.

In der Westschweiz haben bereits mehrere kantonale Abstimmungen über Mindestlöhne stattgefunden. Die Kantone Genf und Waadt lehnten die Einführung eines Mindestlohns 2011 ab. Im Wallis stimmten am 18. Mai mehr als 80 Prozent der Bürger gegen einen Mindestlohn von 3.500 Franken.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

 

DWN
Finanzen
Finanzen Unser neues Magazin ist da: Kapital und Kontrolle – wem gehört Deutschland?
19.07.2025

Deutschland ist reich – doch nicht alle profitieren. Kapital, Einfluss und Eigentum konzentrieren sich zunehmend. Wer bestimmt wirklich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung: Wann Verspätungszuschläge unzulässig sind
19.07.2025

Viele Steuerzahler ärgern sich über Verspätungszuschläge, wenn sie ihre Steuererklärung zu spät abgeben. Doch nicht immer ist die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...