Politik

Rumänien erhöht Rüstungs-Ausgaben und beendet Spar-Kurs

Nato-Mitglied Rumänien will seine Rüstungsausgaben aufgrund der Ukraine-Krise erhöhen. Deshalb verabschiedet sich das Land vom vereinbarten EU-Defizit-Ziel für dieses Jahr. Die Nato hatte von ihren Mitgliedsstaaten kürzlich höhere Militärausgaben gefordert.
04.06.2014 12:46
Lesezeit: 1 min

Das Nato-Mitgliedsland Rumänien erhöht wegen der Krise im Nachbarland Ukraine seine Rüstungsausgaben und kassiert deshalb seine Ziele zur Haushaltssanierung. Ministerpräsident Victor Ponta sagte am Mittwoch, das vereinbarte Defizitziel von 2,2 Prozent in diesem Jahr sei wegen des höheren Wehretats nicht mehr zu halten. Die Defizitgrenze werde daher angehoben.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Rumänien mit einen Kredit von vier Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Ein IWF-Team hält sich derzeit in Bukarest auf, um mit der Regierung den Stand ihrer Sparbemühungen zu analysieren. Nach der Eingliederung der Krim durch Russland hatte die rumänische Regierung bereits im April angekündigt, ihre Rüstungsausgaben bis 2016 anzuheben. Derzeit gibt Rumänien etwa ein Prozent seiner jährlichen Wirtschaftsleistung für Verteidigung aus.

Die USA drängen seit Jahren auf ein stärkeres Engagement bei den Militärausgaben der 28 Nato-Länder und haben diese Appelle angesichts der Ukraine-Krise in jüngster Zeit mit noch mehr Nachdruck vorgebracht (mehr hier). Nur bei vier Nato-Mitgliedern entsprach der Rüstungshaushalt 2013 wie innerhalb der Allianz vereinbart der Quote von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts: bei den USA, Großbritannien, Griechenland und Estland.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft 5 Gründe, warum Deutschland seine Industrie nicht verlieren darf
11.08.2025

Die Industrie war lange das Rückgrat des deutschen Wohlstands. Doch der Verlust von Produktionsstandorten, steigende Energiepreise und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitslosigkeit in Deutschland: Geht das Jobwunder seinem Ende entgegen?
10.08.2025

Viele Krisen der jüngsten Vergangenheit konnten dem deutschen Arbeitsmarkt wenig anhaben – er erwies sich als äußerst robust. Doch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Belarus im Strudel der „eurasischen Integration“
10.08.2025

Belarus‘ Abhängigkeit von Russland wird zur existenziellen Gefahr – und China nutzt die Schwäche eiskalt aus. Warum Minsk in einer...

DWN
Finanzen
Finanzen Rheinmetall, Lockheed Martin & Co.: Defense ist das neue Nachhaltig
10.08.2025

Investieren in „Rüstung“? Darf man das, muss man das? Angesichts der geopolitischen Lage liegt der Gedanke eigentlich nahe.

DWN
Immobilien
Immobilien Hitzeschutz für Immobilien: So machen Sie Ihr Zuhause hitzefrei
10.08.2025

Deutschland "erfreut" sich 2025, wie schon in den vergangenen Jahren, im Durchschnitt neuer Höchsttemperaturen. Bei einem solchen Wetter...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU Start-up Offensive: Brüssel will Europas Innovationslücke schließen
10.08.2025

Mit Rentenmilliarden, schneller Finanzierung und einem EU Pass will Brüssel Europas Start ups beflügeln – doch freiwillige Regeln, hohe...

DWN
Technologie
Technologie Das Weltall: Die neue ökonomische Frontlinie
10.08.2025

Wem nützt Raumfahrt überhaupt? Im Hintergrund entsteht eine neue wirtschaftliche Realität – Daten, Technologien und Industrien in der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zuverlässigkeit im europäischen Luftverkehr: Welche Airline hält Wort – und welche nicht?
10.08.2025

Verspätungen, Streiks, Entschädigungen – der europäische Luftverkehr steht unter Druck. Eine aktuelle Analyse deckt auf, welche...